Stadt- und Regionalmuseum Perleberg
19348 Perleberg
(03876) 781 422 | Empfang
(03876) 781 499
Homepage: www.stadtmuseum-perleberg.de
Öffnungszeiten:
Dienstag - Freitag: 10.00 - 16.00 Uhr
Sonntag: 11.00 - 16:00 Uhr
... sowie nach Vereinbarung.
Hinweis:
Am zweiten Weihnachtsfeiertag, Dienstag, 26. Dezember 2023 sowie vom 27. bis zum 29. Dezember 2023 sind wir von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr für Sie da und freuen uns auf Ihren Besuch. Am 24., 25. und 31. Dezember 2023 sowie am 1. Januar 2024 ist das Museum geschlossen.
Nachdem 1899 die Funde aus dem Königsgrab Seddin ins Märkische Museum nach Berlin verbracht worden waren, entschied man sich, in Perleberg ein Museum zu gründen. Dies geschah im Jahr 1905. Es sollte die weiteren Funde aus der Region sowie die sonstigen Altertümer aus der Stadt Perleberg und dem Umland aufnehmen. Museumsgründer und erster Leiter war Kaufmann Wilhelm Ratig (1852-1929). Unter den Brandenburgischen Regionalmuseen gehört das Perleberger Stadt- und Regionalmuseum zu den ältesten Gründungen mit den umfangreichsten Sammlungsbeständen. Seine Heimstatt ist seit 1931 das aus der Zeit um 1800 stammende Haus Mönchort 7 in Perleberg. Dazu kamen später die Häuser 9 bis 11.
Zum Thema "Prignitz" ist einerseits ein Internetportal für die Recherche regionalkundlicher Medien der Bibliotheken, Archive und Museen der Mitgliedskommunen des Regionalen Wachstumskerns Perleberg, Wittenberge, Karstädt im Internet unter http://www.regionalbibliothek-prignitz.de/ zu finden.
Anderseits wird durch den gemeinnützigen Förderkreis Prignitzer Museen e. V. eine Internetplattform über die Museen der Prignitz unter http://www.prignitzer-museen.de/ geführt.
Informationen rund um die Ausstellungen sowie Veranstaltungen finden Sie auf der Internetseite des
Aktuelle Meldungen
Märchenstunde mit Frau Holle | Öffnungszeiten Stadtbibliothek und Museum
(29.11.2023)Es war einmal…
Märchenstunde mit Frau Holle
Bei diesem kalten Wetter gibt es nichts Schöneres, als sich mit einem guten Buch auf ein Sofa zu kuscheln.
Die Perleberger Stadtbibliothek BONA bietet zahlreiche Lektüre von Kinderbüchern, Romanen, Sachbüchern bis hin zu Krimis an. Sie können in der Zeit "zwischen den Jahren" am 28.12.2023 zu den gewohnten Öffnungszeiten ausgeliehen werden.
Wer lieber vorgelesen bekommen möchte, kommt ins Stadt- und Regionalmuseum Perleberg. Der Duft nach Tannennadeln und leckerem Apfel-Punsch erwarten Sie am Sonntag, den 10. Dezember 2023, um 14:00 Uhr im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg.
Unter dem geschmückten Baum im gemütlichen Museumsfoyer können Sie von 14:00 bis 15:00 Uhr weihnachtlichen Geschichten der Märchenerzählerin „Frau Holle“ Renate Groenewegen lauschen.
Im Anschluss genießen wir bei weihnachtlichen Schallplatten einen Punsch und das gemütliche Beisammensein.
Auch nach Weihnachten ist Frau Holle zu Besuch im Museum und erzählt am Mittwoch, den 27. Dezember 2023, um 14:00 Uhr winterliche Märchen. Die Teilnahme kostet 3€ pro Person.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag, Dienstag, 26. Dezember 2023 sowie vom 27. bis zum 29. Dezember 2023 sind wir von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr für Sie da und freuen uns auf Ihren Besuch.
Am 24., 25. und 31. Dezember 2023 sowie am 1. Januar 2024 ist das Museum geschlossen.
Termine:
Sonntag, 10. Dezember 2023
„Weihnachtsmärchen mit Frau Holle“ | 14.00 Uhr | Kinder | Stadt- und Regionalmuseum|
Eintritt: 3,00 €
Mittwoch, 27. Dezember 2023
„Wintermärchen mit Frau Holle“ | 14.00 Uhr | Kinder | Stadt- und Regionalmuseum|
Eintritt: 3,00 €
[PDF-Dokument | Plakat zur Veranstaltung]
Foto: Foto: Stadt Perleberg | Frau Holle in der Stube
Vortrag mit Frank Riedel: „Kaiserliche Kasernen in Brandenburg. [...]"
(15.11.2023)Ganz herzlich möchten wir Sie zu unserem nächsten Vortragsabend am 20. November 2023 um 19.00 Uhr in das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg einladen. Frank Riedel, Fachbereichsleiter Kultur, Sport und Tourismus der Rolandstadt Perleberg und ausgewiesener Kenner der brandenburgisch-preußischen Geschichte, spricht zu dem Thema: „Kaiserliche Kasernen in Brandenburg. Geschichte und neue Nutzungen in Potsdam, Neuruppin, Rathenow und Brandenburg a. d. Havel“. Der Vortragsabend stimmt auf die im Entstehen begriffene neue Sonderausstellung unseres Museums zur Perleberger Garnisongeschichte ein, die demnächst eröffnet werden soll.
Auch Perleberg, das eine lange Garnisonsgeschichte seit dem 18. Jahrhundert aufzuweisen hat, wurde seit 1860 als ständige Garnison ausgebaut und erhielt schließlich zwischen 1903 und 1909 ff. den bis heute im Wesentlichen erhaltenen, sehr eindrucksvollen Kasernenkomplex an der Kurmärker Straße. Die Kaiserlichen Kasernen in Perleberg stellen ein unverzichtbares städtebauliches Ensemble von außerordentlicher architektonischer Qualität dar. Neben Kirche und Rathaus prägen sie bis heute die Silhouette der Stadt. Ihre bewusst auf städtische Architekturformen des Mittelalters zurückgreifende architektonische Durchgestaltung in Form und Materialwahl spricht für die heute unerreichte Qualität der Baumeister und Handwerker der damaligen Zeit mit hohen ästhetischen und nachhaltigen Ansprüchen. Die Suche nach einer modernen neuen Nutzung dieser seit 30 Jahren größtenteils noch ungenutzten Bauten ist eine aktuelle Herausforderung für die Rolandstadt Perleberg, der sie sich gerade mit ihren Partnern stellt.
Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns über Ihre Anmeldung. Der Eintritt kostet für den Abend 5 €, ermäßigt 3 €. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an.
Foto: Rolandstadt Perleberg | Fachhochschule Brandenburg in der früheren Kürassier-Kaserne.
Museumsvortrag mit Bernd Wollschläger
(30.10.2023)„Blick zu den Nachbarn: Ludwigslust und Parchim – zwei Garnisonstandorte und ihre Regimenter in der Kaiserzeit“
Im Rahmen unserer Museumsvortragsreihe und im Vorgriff auf die kommende Sonderausstellung zur Perleberger Garnisongeschichte stellt Bernd Wollschläger in seinem Vortrag am 6. November 2023 um 19 Uhr die beiden Dragoner-Garnisonen in unseren Nachbarstädten Ludwigslust und Parchim vor. Dabei werden die Entwicklungen der beiden mecklenburgischen Garnisonen ab 1871, der Soldatenalltag sowie das gesellschaftliche Leben in den Garnisonstädten Parchim und Ludwigslust anhand historischer Fotos vorgestellt. In Ludwigslust und Parchim war jeweils ein Dragoner-Regiment untergebracht. Dragoner gehörten zur Waffengattung der Kavallerie. Wie in Perleberg für die Ulanen war auch das südliche Mecklenburg ein idealer Standort für Pferd und Reiter.
In Ludwigslust stand das 1819 gebildete 1. Großherzoglich Mecklenburgische Dragoner-Regiment Nr. 17 seit 1837 und hatte bis 1918 hier seine Garnison. In Parchim lag dagegen das 1867 aufgestellte 2. Großherzoglich Mecklenburgische Dragoner-Regiment Nr. 18 mit fünf Eskadrons in Garnison. Beide Regimenter wurden 1919 demobilisiert und aufgelöst.
Neben der militärischen Ausbildung wurde von den Offizieren der Regimenter die Parforcejagd, das Rennreiten und kurz vor Ausbruch des I. Weltkriegs auch die Turnierreiterei gepflegt. Diese Aktivitäten waren Anlaß für zahlreiche Kontakte des Mecklenburgischen und Prignitzer Landadels im Umfeld der Garnisonen in Ludwigslust, Parchim und Perleberg.
Der Referent, Herr Bernd Wollschläger, lebt in Ludwigslust und beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit der Geschichte beider Garnisonen und ist durch Ausstellungen, Veröffentlichungen und Vorträge bekannt.
Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns über Ihre Anmeldung. Der Eintritt kostet für den Abend 5 €, ermäßigt 3 €. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an.
Foto: Moritz Glückstadt & Aron Anton Münden, Hamburg (GEEM) | Dragoner-Denkmal auf dem Alexandrinenplatz in Ludwigslust, 1935.
Herbstzeit ist Museumszeit
(25.10.2023)Von der Steinzeit über das Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert können Groß und Klein interessantes Wissen und spannende Workshops im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg erleben. Das Museum bietet über zehn museumspädagogische Programme an.
Es erwarten Sie auf Wunsch angepasste, vielfältige Angebote für Ihren Schulausflug, Ihre Ferienaktion, Ihren Familienausflug oder Ihren Kindergeburtstag.
Besuchen Sie mit Ihrer Familie beispielsweise unser Herbstprogramm „Woher kommt der Apfel?“:
Das Museum Perleberg lädt auch in diesem Jahr zu einem Workshop rund um den Apfel ein. Was hat die süße Frucht mit einer Schlange, einer Armbrust, der Schwerkraft und dem Computer zu tun? Wir lesen gemeinsam das Märchen Schneewittchen und sprechen über die symbolische Bedeutung des Apfels. Im Museumshof suchen wir den Apfelbaum. Wie kommt der Apfel an den Baum und in unsere heimischen Gärten? Anschließend gestalten mit Drucktechnik eine Bastelarbeit. Am Ende verkosten wir verschiedene Apfelsorten.
Das Programm ist für Kinder ab 4 Jahre geeignet.
Termin für Familien: Donnerstag, der 1.11.2023, um 14:00 Uhr
Termin für Gruppen: auf Anfrage (vom 30.10.-3.11.2023 buchbar)
Dauer: 1 bis 1,5 h
Kosten: 3,00 € pro Person
Alle Angebote finden Sie auf der Homepage des Museums www.stadtmuseum-perleberg.de unter „Bildung und Vermittlung“ und im Anhang als Download.
Anmeldung unter der Tel. (03876) 781 422 oder per E-Mail .
P.S. Das Museum ist am Reformationstag, den 31.10.2023, von 11:00 bis 16:00 Uhr für Sie geöffnet.
[PDF-Dokument: Weitere Museumspädagogische Angebote im Perleberger Museum]
Foto: Rolandstadt Perleberg | Renate Groenewegen im Museum bei einer ihren Aufführungen.
Ausstellung zum Tag der Deutschen Einheit im Rathaus
(18.10.2023)Das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg präsentiert im Rathaus vom 18. Oktober bis zum 31. Dezember 2023 die Ausstellung „Von der Friedlichen Revolution zur deutschen Einheit“ von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer.
Die Ausstellung wirft Schlaglichter auf die Jahre 1989/90. Sie erinnert an den Protest gegen die Fälschung der DDR-Kommunalwahlen, an die Fluchtbewegung im Sommer und die Massenproteste im Herbst, die die SED-Diktatur in die Knie zwangen. Sie berichtet von der Selbstdemokratisierung der DDR, der deutsch-deutschen Solidarität und den außenpolitischen Weichenstellungen bis zur Wiedererlangung der deutschen Einheit.
Die Schau umfasst 20 Tafeln. Sie präsentiert über 100 zeithistorische Fotos und Dokumente. QR-Codes verlinken zu 18 Videointerviews mit Akteurinnen und Akteuren der Friedlichen Revolution. Herausgeber der Ausstellung sind die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer. Deren Autor und Kurator ist der Berliner Historiker Dr. Ulrich Mählert, der den Arbeitsbereich Wissenschaft der Bundesstiftung Aufarbeitung leitet. Bei der Ausstellung handelt es sich um eine in der Gestaltung und Bildauswahl grundlegend überarbeitete Neuauflage einer gleichnamigen Ausstellung der Bundesstiftung aus dem Jahr 2009.
Lehrkräfte können eine Handreichung und Unterrichtsmaterial erhalten. Die Ausstellung war zuvor im Foyer des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg zu sehen.
Die Ausstellung im Rathaus, 1. Obergeschoss (kleiner Sitzungssaal) ist zu sehen:
montags und freitags von 8 Uhr bis 11.30 Uhr
dienstags von 8 Uhr bis 11.30 Uhr sowie von 13 bis 17 Uhr sowie
donnerstags von 8 Uhr bis 11.30 Uhr und von 13 bis 15 Uhr.
Foto: Rolandstadt Perleberg | Abbildung zeigt einen Teil des kleinen Sitzungssaales mit vier Ausstellungstafeln.
Enthüllung des zentralen Grabdenkmals auf dem Museumshof
(31.08.2023)Restaurierungsförderung von der Fielmann AG
Die Fielmann AG fördert seit 2019 das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg und unterstützt es finanziell bei Restaurierungsvorhaben und Ankäufen. Sie ist ein deutsches Unternehmen mit dem Schwerpunkt Augenoptik. In drei Bereichen tritt sie deutschlandweit als Sponsor auf: bei Baumpflanzaktionen, im Sport sowie in der Museumsförderung.
Dank der Restaurierungsförderung von der Fielmann AG konnte das zentrale Grabdenkmal auf dem Hof des Museums im November 2022 abgebaut und vom Restaurator Oliver Guhr gesichert und in Stand gesetzt werden. Die Sandstein-Schmuckvase auf einem Sockel gelangte als Geschenk der St. Jakobi-Kirchengemeinde Perleberg 1934 in das Museum. Das Monument stammt von dem 1926 geschlossenen alten St. Georgen-Friedhof vor dem Parchimer Tor (heute Hamburger Tor) und ist dem Kaufmann Peter Kayatz (1765-1800) gewidmet. Das klassizistische Denkmal befand sich in einem sehr schlechten Erhaltungszustand, da Wind und Wetter dem Cottaer Sandstein über Jahre hinweg zugesetzt haben. Die Standsicherheit der Vase war stark gefährdet. „Ich hatte schon Sorge, dass die Vase beim nächsten Sturm vom Sockel fällt. Umso dankbarer sind wir der Fielmann AG für die Finanzierung der Restaurierung.“ berichtet Museumsleiterin Anja Pöpplau. In Anwesenheit von Bürgermeister Axel Schmidt, Dr. Constanze Köster und Jürgen Ostwald von der Museumsförderung Fielmann AG, dem Kulturamtsleiter Frank Riedel und dem Restaurator Oliver Guhr enthüllte sie das restaurierte Denkmal. „In meiner bisherigen Amtszeit waren Frau Dr. Köster und Herr Ostwald bereits zwei Mal im Museum. Insgesamt wurden vier Projekte umgesetzt. Wir freuen uns über diesen starken Partner“, so Bürgermeister Axel Schmidt. Frank Riedel, der ehemals das Amt des Perleberger Museumsleiters bekleidete, erinnerte sich an das erste Treffen mit Jürgen Ostwald: „Wir begegneten uns im Herbst 2018. Die Förderung der Fielmann AG ist ein wahrgewordener Traum.“ Anja Pöpplau stimmte dem zu. Ohne die Fielmann AG wäre die schnelle Instandsetzung der Schmuckvase kaum gelungen. Diese war dringend notwendig. Oliver Guhr erörterte den Zustand der Vase. „Die Oberfläche schien eher etwas für einen Botaniker zu sein als für einen Restaurator“, schmunzelte er. Nach der ersten Begutachtung des Grabmals im Jahre 2015 und einer neuerlichen Bestandsaufnahme Mitte Oktober 2022 wurde die Vasenurne am 29.11.2022 abgebaut und in seine Restaurierungswerkstatt nach Beiersdorf verbracht. Nach der Durchführung von Voruntersuchungen und einer detailgetreuen fotografischen Dokumentation des Vorzustandes, erfolgte eine erste Reinigungsmaßnahme. Hier wurden mittels Skalpells und Bürsten die auflagigen Flechten und Moose abgenommen und die Vasenurne intensiv gereinigt. Nach der Reinigung traten Risse zu Tage, die der Restaurator behandeln musste. Ebenfalls musste der desolate Sockel bearbeitet werden, damit die Vase wieder stabil und gerade ausgerichtet werden kann. Defekte Schmuckelemente wurden behutsam ergänzt. Dank Oliver Guhr steht das Denkmal nun auf einem Fundament, geschützt vor Feuchtigkeit aus dem Boden. Das Museum ist dankbar über die unschätzbare Zusammenarbeit mit der Fielmann AG und plant bereits weitere Projekte für die Zukunft.
Zur Historie der Vase
Das Monument stand einst auf dem alten Friedhof St. Georg an der Sophienstraße. Das außerhalb der Stadtmauer vor dem Parchimer Tor gelegene Hospital St. Georg wurde 1319 bereits erwähnt. Der zugehörige Friedhof wurde nach Aufgabe des St. Jakobi-Kirchhofs schließlich als neuer städtischer Begräbnisplatz St. Georg von der Pfarrgemeinde eingerichtet und blieb bis zur Anlage des neuen Friedhofs an der Wilsnacker Straße 1894 in Benutzung. Die meisten der alten Grabdenkmäler, die heute im Hof des Stadt- und Regionalmuseums bewahrt werden, stammen von diesem Friedhof am Parchimer Tor. Die Fläche wurde nach 1926 eingeebnet und blieb parkartig gestaltet. Nach Kriegsende 1945 entstanden dort einige Baracken für eine Verwaltungsnutzung. Die alte Mauer zur Sophienstraße ist noch heute erhalten. Der Großteil der alten Friedhofsfläche wurde unter Beibehaltung der alten Lindenreihen um 2000 zu einem Parkplatz umgestaltet.
Besonders markant und anziehend wirkt ein Sandstein-Monument für den aus Mecklenburg stammenden Kaufmann Peter Kayatz (1765-1800), das als Geschenk der St. Jakobi-Kirchengemeinde Perleberg 1934 in das Museum gelangte und von dem 1926 geschlossenen alten St. Georgen-Friedhof vor dem Parchimer Tor (heute Sophienstraße) stammt. Im Inventar des Museums heißt es dazu: „Grabdenkmal aus Sandstein, quadratisch, bekrönt von einer hohen Urne mit Laubgehängen und einer aufrechtstehenden Eichel auf dem Deckel. Inschrift auf der Vorderseite in lateinischen Buchstaben: Hier ruht der Wohlselige Herr Peter Kayatz, gewesener Pensionär zum Sudenhoff im mecklenburg Schwerinschen. Gebohren zu Rehna, d. 3ten Juny 1765 starb auf der Reise nach Leipzig d. 24ten September 1800. Sanft ruhe seine Asche. Auf der Rückseite: eingetieftes Relief, Trauernde mit Knaben und Mädchen. Früherer Standort: St. Georgenkirchhoff Perleberg.“
Das als freistehende Skulptur konzipierte Sandstein-Grabdenkmal besteht aus einem hochrechteckigen Sockelquader und einer bekrönenden Deckelvase, die mit Lorbeergirlanden umhängt ist und auf dem Deckel von einer stehenden Eichel, die aus Eichenblättern emporwächst, bekrönt wird. Die in der Hochphase des empfindsamen Zeitalters entstandene Plastik greift bewusst antike Vorbilder auf, wie sie um 1800 besonders in der Grabmalkunst und in der Ausschmückung der landschaftlich gestalteten Parkanlagen mit sentimentalen Bauwerken und Plastiken überall in der abendländischen Kultur weite Verbreitung fanden
Foto: Foto: Stadt Perleberg | Feierliche Eröffnung des restaurierten Denkmals auf dem Hof des Stadt- und Regionalmuseums
„Yoga an außergewöhnlichen & historischen Orten“ | Teil 2 im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg
(21.08.2023)Im Innenhof des Stadt- und Regionalmuseums in Perleberg lädt Yoga for Athletes in Kooperation mit dem StadtLabor am Sonntag, den 17. September 2023 um 10:00 Uhr zum zweiten Teil dieser wahrlich außergewöhnlichen Reihe ein.
Historische und außergewöhnliche Orte in Perleberg mal in einem anderen Setting entdecken - das ist das Ziel von „Yoga an außergewöhnlichen Orten“. An insgesamt neun verschiedenen Standorten werden wir gemeinsam Yoga praktizieren und so auch wortwörtlich ein Stück weit in die Historie eintauchen.
Ganz exklusiv, noch vor der Öffnung des Museums, dürfen wir in den Museumsinnenhof, um gemeinsam in einem kurzen Impulsvortrag etwas über das Museum zu lernen und im Anschluss mit Vinyasa Yoga in den Sonntag zu starten.
Yoga existiert bereits seit Jahrtausenden und wird mittlerweile weltweit praktiziert. Wir verbinden nun also diese alte Tradition mit der besonderen Aura des Perleberger Stadt- und Regionalmuseums.
Die Vorteile von Yoga sind unbestritten:
- kräftigt die Muskulatur und stabilisiert die Gelenke
- mobilisiert und macht flexibler
- schult die Körperwahrnehmung und verbessert die Haltung
- baut Stress ab und sorgt für mehr Ausgeglichenheit
- wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus
Die Yoga-Einheit ist für Beginner genauso gut geeignet wie für Geübte. Eine Matte/Decke, Hilfsmittel und bequeme Sachen sind von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern selbst mitzubringen. Vor Ort werden ein paar kostenlose kalte und warme Getränke (Tee, Wasser) für alle Teilnehmer gestellt.
Im Anschluss an die Yoga-Einheit haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch die Gelegenheit, sich die Ausstellungsstücke im Museum anzuschauen (Eintritt 3,50 EUR/Person).
- Veranstaltung: Vinyasa Yoga
- Anforderung: Für alle Level geeignet
- Termin: Sonntag, 17.09.2023, 10:00 Uhr
- Dauer: 15 Minuten Impulsvortrag zum Stadt- und Regionalmuseum + 75 Minuten Yoga (Ende ca. 11:30 Uhr)
- Kosten: 14 EUR (Abrechnung erfolgt bargeldlos per Rechnung, wer im Anschluss das Museum besuchen möchte bringt 3,50 EUR mit
- Gruppengröße: ab ca. 6 Teilnehmer/innen findet der Kurs statt
- Leitung: Sabrina Jaap
- Ausrüstung: (Yoga-)Matte oder eine Decke, ggf. Hilfsmittel (z.B. Blöcke), bequeme, warme Kleidung
- Anmeldung: via E-Mail: sj@yoga-for-athletes.de, via Telefon: 0162/1308229
- Weitere Informationen, Termine und Orte: Yoga for Athletes
Foto: Steffen Hartz Fotografie | Yoga im Stadt- und Regionalmuseum mit Sabrina Jaap
Vortrag mit Dr. Immo Heske: Seddin: Überraschungen im Umfeld des Königsgrabes. Ist das wirklich so alt, oder doch noch älter?
(21.08.2023)Im Rahmen der Museumsvortragsreihe referiert Dr. Immo Heske von der Georg-August-Universität Göttingen am Montag, den 28. August 2023 um 19:00 Uhr im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg über die neusten Ergebnisse und Interpretationen der in diesen Tagen erneut stattfindenden offiziellen Grabungen am Königsgrab von Seddin.
Spätestens seit 1899 ist die Prignitz hochsensibilisiert, wenn es um archäologische Themen und Funde ging und geht. Das damals entdeckte Königsgrab wurde zum festen Bestandteil der Wissensvermittlung in den Schulen und durfte in keinem Heimatkundeunterricht fehlen. Seddin wurde zu einer wahren Wallfahrtsstätte für Schulklassen, Archäologen und Touristen und auch die Fachliteratur widmete sich seither und bis heute ungebrochen intensiv dem Bronzezeitgrab von Seddin. Der damalige Landrat Traugott von Jagow (1865-1941) ordnete zudem an, archäologische Funde im Kreis zu behalten und in den 1904 und 1905 gegründeten Museen zu Havelberg und Perleberg abzuliefern. Dieses Bestreben wurde auch von der Presse unterstützt. So wurde 1911 in den Prignitzer Nachrichten dazu aufgerufen, „Altertümer nicht an das Märkische Museum in Berlin zu geben, sondern in der Heimat zu belassen: ‚… traurig genug, daß der wichtigste Fund der Prignitz (Seddin) schon Eigentum der Stadt Berlin geworden ist … der Prignitzer hat keine Veranlassung, der Stadt Berlin an Geschenken etwas zuzuwenden.“
Die zu Beginn der 1930er Jahre durch Frau Dr. Waldtraut Bohm (1890-1969) geleitete archäologische Landesaufnahme im Kreis Westprignitz, die viele Funde und noch mehr Erkenntnisse zur vorgeschichtlichen Siedlungstätigkeit in unserer Heimat ergab, schärfte das Bewusstsein der Prignitzer für archäologische Themen und daher beherbergt unser Museum bis heute eine der umfangreichsten archäologischen Sammlungen der Mark Brandenburg überhaupt. Als 1930 schließlich Nachbildungen der Funde aus dem Königsgrab auch in das Perleberger Museum gelangten, konnte damit eine bis dahin schmerzlich empfundene Lücke in der Präsentation der Bronzezeit im Museum geschlossen werden.
Auch in diesem Sommer ist wieder eine Gruppe junger Studenten der Georg-August-Universität Göttingen unter der Leitung von Immo Heske im Umfeld des Königsgrabes einige Wochen aktiv und mit gezielten Grabungen den Geheimnissen des Grabumfeldes auf der Spur. Dr. Immo Heske, Kustos der Lehrsammlung des Seminars für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen berichtet in seinem Vortrag „brandaktuell“ über die laufenden Ausgrabungen im Umfeld des Königsgrabes von Seddin.
An diesem Vortragsabend sorgt die Freiwillige Feuerwehr Spiegelhagen mit Getränken und Gegrilltem für das leibliche Wohl und eine gemütliche Atmosphäre im Museumshof. Der Eintritt (Versorgung exkl.) kostet für den Abend 5 €, ermäßigt 3 €. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an.
Foto: Rolandstadt Perleberg | Der Seddin-Raum im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg mit den Nachbildungen der Funde aus dem Königsgrab.
Vortrag mit Torsten Foelsch: Die mecklenburgische Schlösserlandschaft. Landesherrliche Residenzen und Herrensitze.
(02.08.2023)Herzlich willkommen zum nächsten Vortragsabend im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg am Montag, den 7. August 2023 um 19:00 Uhr. Freuen Sie sich auf einen bildreichen Ausflug in die mecklenburgische Schlösserlandschaft.
Mecklenburg ist das Land der Schlösser und Seen. Aus unterschiedlichen Epochen haben sich hier unzählige Herrenhäuser und ehemals landesfürstliche Residenzen erhalten, die die wechselvolle Kunst- und Landesgeschichte widerspiegeln.
In dem reich bebilderten Vortrag stellt Torsten Foelsch, u. a. Verfasser der maßgeblichen Monographie über das Residenzschloss Neustrelitz, bekannte und weniger bekannte, aber auch verschwundene Schlösser und Herrensitze, ihre Erbauer und einstigen Besitzer vor. Jeder kennt das traumhaft schöne, malerische großherzogliche Residenzschloss in Schwerin oder die monumentale Barockanlage von Ludwigslust. Aber wer kennt schon noch das 1945 zerstörte großartige Residenzschloss in der barocken Planstadt Neustrelitz, die Residenz der Sekundogenituren des Hauses Mecklenburg-Strelitz in Mirow und Remplin oder den Sterbeort der preußischen Königin Louise in Hohenzieritz und den dort erhaltenen ältesten englischen Landschaftsgarten Mecklenburgs? Auch die Landschlösser des Adels prägen in ihrer architekturgeschichtlich wechselvollen Ausprägung bis heute das ganze Land und sind nicht selten touristische Anziehungspunkte, wie u. a. Burg Schlitz, Schloss Ulrichshusen, Schloss Basedow und Schloss Bothmer, um nur einige zu nennen.
Wir laden Sie ein auf eine spannende Rundreise durch die Schlösserlandschaft Mecklenburgs.
Der Eintritt kostet für den Abend 5 €, ermäßigt 3 €. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an.
Foto: Rolandstadt Perleberg | Die Orangerie im Schlossgarten zu Neustrelitz.
Sommerkonzert: HALTE DICH AN WUNDER
(11.07.2023)Im Rahmen unserer Konzertreihe musiziert die Gruppe „RosenDuft & Klang“ am Samstag, dem 15. Juli 2023 um 19:00 Uhr im idyllischen Museumshof des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg unter dem Titel „Halte dich an Wunder“.
Die Musik ist ein Spiegel des Lebens. Sie kommt aus unserem Inneren und wird inspiriert durch all die Stürme, durch die wir uns hindurchkämpfen und Sonnenstrahlen, in deren Mitte wir Kraft finden und tanzen… Sie ist leise und manchmal einfach auch unüberhörbar und schräg – so wie das Leben.
Wir holen die Musik aus unserer Tiefe oder die Musik kommt einfach aus uns heraus – so wird auch der Zuhörer, ja der Raum oder der Garten zum Klang. So, wie jedes Wort oder jeder Satz auch Melodie ist… laden wir ein, zum Hineinhören und Fühlen zum INNEHALTEN im Sein. Vielleicht einsteht dabei eine Magie, die uns trägt und uns miteinander verbindet.
Halte dich an Wunder -
…. wie diese Worte von Mascha Kaléko aus dem Gedicht „Das Rezept“, die uns immer wieder erden und zeitlos an das Wesentliche im Dasein erinnern. Dies weiterzuleben, die eigene Lebendigkeit und Unversehrtheit zu genießen und einen Raum zu kreieren, in dem alles sein darf. Dafür stehen wir in unserem eigenen Klang aus experimenteller Musik und Liedern über Angst & Liebe oder Eis & Schnee… und über das Wachbleiben.
Heike Rosenau – Gesang, Gitarre
Anke Rosenau – Piano, Gesang
Tony Schiffer – Gitarre, Bass, Gesang
Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns über Ihre Anmeldung. Der Eintritt kostet für den Abend 10 €, ermäßigt 5 €. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an.
Foto: RosenDuft & klang | Anke Rosenau, Tony Schiffer und Heike Rosenau
Blüthen-Tag mit dem Förderkreis Prignitzer Museen
(10.07.2023)„Aber bitte nicht die Bienen streicheln!“ Mit diesem Scherz begrüßte Dr. Irena Berjas, Vorsitzende des Förderkreises Prignitzer Museen e.V., am 10. Juli 2023 über 360 Schüler der Astrid-Lindgren-Grundschule aus Wusterhausen in Blüthen.
Die gesamte Schule war bei bester Laune und Wetter in das Prignitzer Dorf gekommen, um einen unvergesslichen Tag zu erleben: Dank dem unermüdlichen Einsatz von Engagierten aus dem ganzen Dorf, wie Feuerwehr, Imkerei, Dorfschmiede, Dorfschule, Bauernhof, Pfarrhausmuseum und Kirche, gewannen die Kinder hautnah einen Einblick in das Leben auf dem Land von damals bis heute.
Der jährliche Blüthen-Tag wird vom Förderkreis der Prignitzer Museen e.V. mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Prignitz und der Dr. Wolfgang Neubert-Stiftung organisiert. Mehr über das ländliche Leben in der Prignitz erfahren Sie in der Dauerausstellung des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg (Webseite: www.stadtmuseum-perleberg.de). Informationen zu den Angeboten des Förderkreises Prignitzer Museen e.V. finden Sie auf deren Webseite: www.prignitzer-museen.de.
Foto: Rolandstadt Perleberg | Schaulustige Kinder sehen dem Schmied in der Dorfschmiede zu.
Vortrag: Goldbeck in der Prignitz – eine unbekannte Wasserburg bei Wittstock.
(06.07.2023)Dr. Dieter Hoffmann-Axthelm mit Vorstellung der Broschüre „Burg Goldbeck“ (Bäßler Verlag)
Im Rahmen unserer Museumsvortragsreihe stellt Dr. Dieter Hoffmann-Axthelm am Montag, dem 17. Juli 2023 um 19:00 Uhr im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg seine neuste Publikation über die Burg Goldbeck bei Wittstock vor.
Burg Goldbeck an der Dosse ist wohl Brandenburgs unbekannteste Burg. Dabei gehört sie zu den wenigen Burgen, die nie zerstört wurden, so dass der Mauerring des 13. oder 14. Jahrhunderts geschlossen erhalten ist. Betritt man den Innenbereich, ist man von zwei- bis dreigeschossigen Gebäudetrakten aus fünf Jahrhunderten umgeben, die sich an die Innenseite der Ringmauer anlehnen. Dazu kommt die wechselhafte Geschichte durchaus bedeutender Besitzer und Pächter, die an dieser Burg gebaut und hier gewohnt haben und sie mit allen Phasen der brandenburgisch-preußischen Geschichte verbinden. Die ursprünglich bischöflich-havelbergische Burg gelangte 1548 in kurfürstlichen Besitz und wurde später als landesherrliches Amt ausgebaut und immer wieder an Pächter vergeben.
Dr. Dieter Hoffmann-Axthelm hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der Baugeschichte der Burg beschäftigt und seine Erkenntnisse in der nun vorliegenden Broschüre zusammengefasst. Sie erscheint als Heft Nummer 166 in der vom Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark seit 1990 herausgegebenen gleichnamigen Publikationsreihe. Aus der Prignitz sind in dieser Reihe außerdem die Herrensitze in Gadow, Plattenburg, Wolfshagen, Neuhausen, Lohm, Rühstädt, Groß Pankow, Grube, Drewen, Demerthin, Meyenburg, Hoppenrade, Lenzen und Ganz vertreten.
Die Broschüre ist an dem Abend im Museum erhältlich.
Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns über Ihre Anmeldung. Der Eintritt kostet für den Abend 5 €, ermäßigt 3 €. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an.
Foto: Abbildung vom Plakat | Bild zeigt die Burg Goldbeck frontal von vorne und in schwarz/weiß
Vortrag „Die Zentralen Archäologischen Orte der Prignitz“
(20.06.2023)Am Montag, dem 26. Juni 2023 um 19:00 Uhr lädt das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg zu einem kostenfreien Vortragsabend ein: Der Denkmalpfleger und Bauhistoriker Gordon Thalmann stellt gemeinsam mit dem Archäologen Torsten Geue die „Zentralen Archäologischen Orte“ (ZAO) der Prignitz vor. Zu diesen gehören die Burg von Lenzen, das Grab von Mellen, das Königsgrab Seddin, die Steine vom Teufelsberg bei Wolfshagen, der Adelssitz von Meyenburg, der Archäologische Park Freyenstein und das Massengrab von Wittstock (Feldschlachten des Dreißigjährigen Krieges).
Die Referenten geben einen historischen Überblick über die Standorte und berichten über die Entstehung und Entwicklung des Projekts. Sein Ziel ist die museale, kulturelle und touristische Erschließung der ZAO. Diese ist auf der Stadtwüstung in Freyenstein schon weit vorangeschritten. Jeder der Orte soll eine individuelle Gestaltung erhalten und für den Besucher erlebbar gemacht werden. Für den Archäologischen Park Seddin mit Königsgrab, Schwedenschanze und Teufelsberg werden aktuell Ideen für das museale Konzept gesammelt. Das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg fungiert mit seiner umfangreichen archäologischen Sammlung und den Objekten zum Seddiner Königsgrab als Korrespondenzstandort, wie auch das Prignitz-Museum in Havelberg.
Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Über die Zentralen Archäologischen Orte:
Siedler, Fürsten und Soldaten - Die über 10.000 Jahre gewachsene Kulturlandschaft der Prignitz verfügt über ein außerordentlich reiches archäologisches Erbe mit ca. 3.500 bekannten Fundstellen. Aus diesem gewaltigen Bestand treten derzeit sieben Bodendenkmale wegen ihrer nationalen Bedeutung hervor. Fünf davon befinden sich im Landkreis Prignitz und zwei im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Sie werden als ZENTRALE ARCHÄOLOGISCHE ORTE - ZAO bezeichnet und sind so ausgewählt, dass die wichtigsten Zeitschichten der Region Beachtung finden.
Das gleichnamige Projekt wird vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM), dem Landkreis Prignitz, dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Verbindung mit den örtlichen Partnern getragen. Es hat die schrittweise archäologische, touristische und museale Erschließung und Nutzung der Bodendenkmale zum Ziel. Der "Archäologische Pfad" soll die Orte miteinander verknüpfen. Entlang des Pfades gilt es Landesgeschichte, kulturelle Identität und Heimat zu vermitteln.
Weitere Informationen über die nachfolgenden Links:
- https://www.landkreis-prignitz.de/de/zu-gast-im-landkreis/tourismus/zao/zao_inhalt.php
- https://dieprignitz.de/?cid=1519656710
Foto: BLDAM, D. Sommer | Die Abbildung zeigt unterschiedliche Seddiner Funde
Museen im Austausch
(16.06.2023)Freundschaft zwischen Wittenberge und Perleberg
Das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg zu Besuch bei den Nachbarn: Museumsleiter Marcel Steller empfängt Museumsleiterin Anja Pöpplau und den derzeitigen Praktikanten Conrad Winkler (Universität Potsdam) im Wittenberger Stadtmuseum.
Gemeinsam tauschen sie sich im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Schatz oder Schrott - Eine Ausstellung in eigener Sache“ über die Herausforderungen und Potentiale der musealen Sammlungspraxis aus. Marcel Steller präsentiert beispielhaft ein altes Poesiealbum: „Es ist stark beschädigt. Würdest du es in der Sammlung behalten?“ Anja Pöpplau antwortet ohne Zögern: „Wenn es ein Album von einer Wittenbergerin oder einem Wittenberger ist: Ja, auf jeden Fall!“ Wie kann jedoch mit stark beschädigtem Papier umgegangen werden, wie beispielsweise bei alten, regionalen Zeitungen? Eine Papierrestaurierung wäre zu aufwendig und kostenintensiv. Die Zeitungen müssten digitalisiert und im Sinne der präventiven Konservierung fachgerecht gelagert werden. Beide Museumsleiter sind sich einig: „Jedes Objekt muss einzeln betrachtet werden.“
Am Ende der Ausstellung, die noch bis zum 28. Januar 2024 zu sehen ist, kann der Besucher die Objekte, die er in seiner fiktiven Sammlung behalten würde, inventarisieren. Hierfür steht ein nachgestellter Arbeitsplatz mit den entsprechenden Dokumenten bereit. Conrad Winkler staunt über den Aufwand, der bei einer Inventarisierung anfällt. Im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg wird er die Aufarbeitung der archäologischen Sammlung unterstützen.
Für beide Museen ist der fachliche Austausch sehr wichtig. So können Kontakte und Erfahrungen genutzt und Sammlungsschwerpunkte definiert werden. „Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit und gemeinsame Veranstaltungen!“ Ein erster Termin steht auch schon fest: Wittenberge lädt das Perleberger Museum am 12. August 2023 zum Tag der Industriekultur zu sich ein.
Foto: Rolandstadt Perleberg | Perleberger Museumsleiterin Anja Pöpplau und Wittenberger Museumsleiter Marcel Steller im Austausch
Übergabe der Forschungen über James Broh
(12.06.2023)Der Heimatforscher Karl-Heinz Kaiser überreichte am Montag, den 12. Juni 2023, dem Stadt- und Regionalmuseum Akten mit neuen Erkenntnissen über James Broh (1867 – 1942).
Herr Kaiser forscht seit zwei Jahren in Kooperation mit dem Museum über den Rabbinersohn und Justizrat. Dabei hat er mithilfe intensiver Recherchen bei internationalen Archiven und Institutionen nicht nur das Manuskript des bekannten Perlebergers auffinden, sondern auch das genaue Sterbedatum und weitere Angaben über sein Leben und Wirken zusammentragen können. Die Ergebnisse sollen in einer Publikation veröffentlicht werden, die im Herbst 2023 mit einem Vortrag im Museum vorgestellt werden soll.
James Broh wurde am 9.11.1867 in Perleberg geboren und ging hier zu Schule. Die Familie wohnte am Grahlplatz und besaß ein Warengeschäft mit Geldverleih. Sein Vater war als Rabbiner und jüdischer Gemeindevorsteher tätig.
Broh studierte ab 1881 Jura in Berlin und promovierte 1893 in Erlangen. In Berlin war er als Anwalt tätig. Als SPD-Mitglied arbeitete er an verschiedenen sozialistischen Zeitschriften mit. Er gründete die sozialistische Jugendorganisation „Die arbeitende Jugend“ und eine Wochenzeitschrift gleichen Namens. Während der Novemberrevolution 1918 wurde er Generalsekretär des Berliner Arbeiter- und Soldatenrates und Generalsekretär des Vollzugsrates. Im Frühjahr 1919 zog er Stadtverordneter in das Berlin-Charlottenburger Rathaus ein.
Der Justizrat Dr. James Broh trat als Verteidiger in vielen großen politischen Prozessen in Erscheinung. Der Reichstagsbrand war für ihn das Signal, Deutschland zu verlassen. Nach Schutzhaft floh er nach Prag. Seit Juni 1933 lebte er mit seiner Frau in Paris als freier Schriftsteller und arbeitete an antifaschistischen Blättern („Das neue Tagebuch“) und in kleinen sozialistischen Gruppen mit. Am 27.10.1937 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt, am 12. 10.1938 der akademische Titel. James Broh starb im Sommer 1942 in Paris an einer Lungenentzündung.
Ihm ist ein Perleberger Heft und ein Erinnerungsblättchen gewidmet, welche in der Stadtinformation oder im Stadt- und Regionalmuseum erworben werden können.
Foto: Rolandstadt Perleberg | Im Rahmen eines Pressetermins übergab Heimatforscher Karl-Heinz Kaiser seine Erkenntnisse ans Stadt- und Regionalmuseum. Auf dem Bild von links nach rechts zu sehen: Heimatforscher Karl-Heinz Kaiser, Renè Hill vom Prignitzer sowie Markus Pfeiffer von der MAZ.
ABSAGE: Konzertabend mit Roland Berens
(07.06.2023)Das Stadt- und Regionalmuseum informiert, dass aus organisatorischen Gründen das Konzert mit Roland Berens (9.06., 19 Uhr) abgesagt werden muss.
Es wird im Rahmen des Perleberger Rolandfestes am 9. September 2023 auf dem Museumshof nachgeholt. Wir bitten recht herzlich um Verständnis!
Poetischer Rhythm & Blues, Folk-Rock im Stadt- und Regionalmuseum
Das Stadt- und Regionalmuseum lädt am 9. Juni um 19 Uhr zum Konzertabend mit Roland Berens auf den Museumshof ein. Roland Berens verkörpert eine Fusion aus Blues, Rock, Folk und Jazzelementen. Sein Zusammenspiel von Gitarre und Mundharmonika, gepaart mit sehr niveauvollen Texten, wird auch von Kritikern als außergewöhnlich bezeichnet. Durch seinen unverkennbar eigenen Stil hat er sich einen festen Platz in der bundesdeutschen Kulturszene erobert.
Wir freuen uns über Ihre Anmeldung. Der Eintritt kostet für den Konzertabend 15 €, ermäßigt 12 €. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an.
Backgrounder:
Roland Berens ist ein anerkannter Künstler des Rhythm & Blues und Folk-Rock. In seiner Musik vereinen sich Rock, Blues, Folk und Jazz-Elemente mit deutschen Texten. Er hat sich durch seine exzellente Beherrschung der Gitarre, besonders der 12-saitigen und der Mundharmonika mit unverkennbar eigenem Stil in mehr als 2000 Konzerten einen festen Platz in der bundesdeutschen Musikszene erobert: sehr rhythmisch, aber auch feine, ruhigere Titel, dabei ausdrucksvoll im Gesang mit eindrucksvollen Texten.
Mittlerweile gibt es zwei CD´s von ihm: „Menschen“ und die neuere „Wilde Zeiten“. Titel wie „Menschen“ und „Das müssen wohl Gefühle sein“ sind häufig im Hörfunk berücksichtigt worden. Neben diesen Songs sind inzwischen bei seinen Zuhörern auch Titel wie „Blues nach Mitternacht“, „Ihre ganz besondere Art“, „Wirf fort Dein Schwert“ (geschrieben und präsentiert anlässlich der 350. Wiederkehr des „Westfälischen Friedens“ 1998 in Münster unter Beisein des Bundespräsidenten) und „Ein neues Morgenrot“ bekannt. Brillant sind aber auch seine deutsche Dylan-Interpretation „Es ist alles vorbei, Baby Blue“, der klassische Rhythm & Blues „Hilf mir“ oder die bluesige Liebesballade „All das bist Du für mich“. 2008 und 2011 wurde Roland Berens vom Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam verpflichtet, Konzerte für die deutschen KFOR-Soldaten im Kosovo zu geben und im Januar 2014 präsentierte er im Auftrag des Goethe-Instituts neue deutsche Musik-Kultur in Mexico und Costa Rica.
Quelle: www.berens.kulturserver-nrw.de; Wikipedia: Roland Berens
Foto: Foto: Roland Berens | Abbildung des Künstlers Berens bei einem seiner Auftritte. Auch hier mit Gitarre und Mundharmonika
Vortrag mit Torsten Foelsch im Stadt- und Regionalmuseum
(26.05.2023)Die Familie von Jagow und ihre Häuser in der Prignitz und Premiere des Films „Die Jagows“ von Manuela Lundgren-v. Jagow (2019)
Herzlich willkommen zur Prignitzer Premiere eines Dokumentarfilms über eine märkische Uradelsfamilie und ihr Wirken in der alten Heimat seit 1990, der 2019 entstanden ist. Wir laden diesmal zu einem besonderen Vortrags- und Film-Abend des Stadt- und Regionalmuseums in das Jugend- und Freizeitzentrum der Rolandstadt Perleberg in die Wittenberger Straße 91 / 92 ein. Der große Saal des alten Logen-Hauses bietet genug Platz und die technischen Voraussetzungen für diesen interessanten Abend am 6. Juni 2023 um 19:00 Uhr.
Die Familie von Jagow gehört – neben den Alvensleben, Schulenburg, Bartensleben, Knesebeck, Schenk und Bismarck – zu den sieben schloßgesessenen Uradelsgeschlechtern der Altmark. 1243 wurde die Familie mit dem in pommerschen Diensten stehenden Henricus de Jagow erstmals urkundlich erwähnt, und seit dem 14. Jahrhundert ist sie schließlich in der Altmark schloßgesessen, wo sie bis zum Jahre 1945 ununterbrochen ihren Besitz halten konnte. Lange Zeit waren Mitglieder der Familie aber auch in der Uckermark sesshaft und standen dort im Dienst der pommerschen Herzöge.
Zu den altmärkischen Stammhäusern der Jagows zählen Aulosen (seit 1319), Scharpenhufe (seit 1475) und Calberwisch (seit 1524). Später kamen weitere altmärkische Besitzungen in Pollitz, Stresow, Uchtenhagen, Gehrhof und Krüden hinzu. In der rechtselbisch gelegenen Prignitz fasste die Familie von Jagow erst 1780 mit dem Kauf des Gutes Rühstädt Fuß und begründete hier einen neuen Zweig. Wenige Jahre später erwarb dieser die ebenfalls in der Prignitz gelegenen Güter Kietz in der Lenzenerwische (1794) und Dallmin (1799).
In Rühstädt wirkte die Familie bis zur Enteignung und willkürlichen Vertreibung im Jahre 1945. „In männlicher Erbfolge haben sich dabei 5 Generationen abgelöst. Alle Besitzer waren Deichhauptleute der Prignitzer Elbniederung, Erbjägermeister der Kurmark (bis 1928), Johanniter-Ritter und dienten in preußischen Gardekavallerieregimentern, ehe sie den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb übernahmen." (Deutsches Adelsblatt, 1979)
Aus dem Haus Rühstädt gingen u. a. einige herausragende Politiker und Beamte hervor, wie u. a. der langjährige Landrat des Kreises Westprignitz, Julius von Jagow, sein Sohn Traugott, der spätere Polizeipräsident von Berlin und Gottlieb von Jagow, Staatssekretär des Auswärtigen Amtes ab 1913.
Der letzte Besitzer von Rühstädt, Carl von Jagow (1882-1955), musste schließlich im Oktober 1945 mit seiner Familie die Heimat verlassen, nachdem der Besitz durch die sogenannte Bodenreform enteignet und der Betrieb noch bis zum Ende der Ernte von ihm geleitet wurde. Nach 1990 engagierten sich seine Kinder und die Nachkommen der altmärkischen Häuser auf vielfache Weise wieder in der alten Heimat. Davon berichtet der liebevoll gemachte Dokumentarfilm von Manuela Lundgren-v. Jagow, der den Lebenswegen einiger Familienmitglieder folgt.
Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns über Ihre Anmeldung. Der Eintritt kostet für den Abend 5 €, ermäßigt 3 €. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an.
Foto: 1. Lithografie von A. Borchel nach einer Vorlage von C. G. Gemeinert | Schloß Rühstädt 1859, Ansicht der Auffahrtsseite mit Schloßbrücke.
Die ganze Stadt im Ohr: Fünf neue Hörstationen auf der Altstadtinsel
(22.05.2023)Perleberger Baukunst - Erlebnis Architektur auf der Altstadtinsel
Die fünf neuen Hörstationen mit Lotte Lehmann und Wilhelm Ratig führen Sie zu den architektonisch bedeutendsten Bauwerken und zum zweiten Marktplatz, dem Schuhmarkt. Neben St. Jacobi-Kirche, Rathaus und Wallgebäude wird das Gymnasium, eines der frühesten preußischen Schulbauten der Neugotik, vorgestellt. Professionelle Sprecher schlüpften in die Rolle der berühmten Opernsängerin und des Museumsgründers. Lauschen Sie dem interessanten Dialog und erfahren Sie mehr über Perleberg. Am 22. Mai 2023 um 11 Uhr eröffnen wir das neue Ausstellungsmodul am Kirchplatz, auf dem sich der QR-Code zu den Hörstationen befindet.
Die Ausstellung ist Teil des Projektes »Kulturgut ALT(E)STADT gestalten« im Rahmen des Jahresthemas von Kulturland Brandenburg 2023: »Baukultur«. Die Hörstationen wurden von der Arbeitsgemeinschaft für historische Stadtkerne und dem Stadt- und Regionalmuseum Perleberg erstellt.
Bereits 2022 wurden Rahmen des Marktfestes »Lebenskunst« zum 30. Jubiläum der Arbeitsgemeinschaft die ersten Hörstationen mit einem geführten Rundgang in Perleberg eröffnet. Vorgestellt werden alte Handelshäuser in der Stadt. Einige wurden bereits auch als »Denkmal des Monats« ausgezeichnet. An folgenden fünf Stationen können Sie sich schon Hörführungen erleben: Karl-Marx-Straße 8 sowie 9-10, Am Hohen Ende 3, Schuhstraße 23 und Großer Markt 4.
Wie können die Hörstationen gehört werden?
Auf den Ausstellungsmodulen „Baukunst“ auf dem Kirchplatz und „Lebenskunst“ in der Bäckerstraße befindet sich der QR-Code zu den Hörstationen.
Oder laden Sie sich alle Hörführungen direkt auf’s Smartphone oder Tablet. Nutzen Sie dazu bitte die App Hearonymus. Nach der Installation finden Sie unsere kostenlosen Hörführungen in der »Guide-Suche« unter dem Titel »Historische Stadtkerne« oder dem jeweiligen Stadtnamen. Eine interaktive Karte erleichtert den individuellen Stadtrundgang.
Alle Hörführungen können auch auf der Seite der AG Historische Stadtkerne www.ag-historische-stadtkerne.de/jahresthema/hoerfuehrungen/ angehört werden.
Über Kulturgut Alte Stadt – Altstadt gestalten
»Kulturgut Alte Stadt – Altstadt gestalten« – In diesem Jahr stehen die kulturellen Angebote der Arbeitsgemeinschaft unter diesem Jahresthema. Besonders die historischen Innenstädte zeigen immer wieder exemplarisch, dass sie in ihrer Gestaltung den Lebensmittelpunkt vieler Menschen bilden. Somit knüpfen wir direkt an das Thema der Landeskampagne von Kulturland Brandenburg 2023 »Baukultur leben« an. Unsere Denkmale des Monats stehen exemplarisch für erhaltenswerte und gerettete Bauwerke in den historischen Stadtkernen. Sie laden Besucher ein, die Baukultur vergangener Jahrhunderte zu entdecken und machen diese erfahrbar. Zahlreiche Ausstellungen und Hörführungen erkunden die historische Bausubstanz der Städte.
Das von Kulturland Brandenburg ausgerufene Themenjahr »Baukultur leben« gibt in diesem Jahr wieder den Anlass für Ausstellungen und Hörführungen in einigen der Mitgliedsstädte. Sie zeigen, wie Baukultur die Städte prägt und wie eng Stadtgeschichte und die Objekte miteinander verknüpft sind. Die Ausstellungen sind 2023 in Angermünde, Bad Belzig, Brandenburg an der Havel, Kyritz, Potsdam und Wusterhausen/Dosse zu entdecken. Neue Hörführungen sind ab Mai 2023 in Bad Belzig, Peitz, Perleberg, Rheinsberg, Potsdam und Wusterhausen/Dosse zu erleben.
[Ausstellungsflyer zur Veranstaltung (Seite 9 = Perleberg)]
[Link zu den Hörstationen (Weiterleitung innerhalb unserer Webseite)]
Foto: Stadt Perleberg | Neues Ausstellungsmodul beim Kirchplatz
Am 21. Mai 2023 wird der Internationale Museumstag gefeiert!
(13.05.2023)Von 11 bis 16 Uhr erleben Besucher im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg bei freiem Eintritt spannende Einblicke in die Museumswelt.
Jörg Hildebrandt erklärt die Tätigkeiten der ehrenamtlichen Bodendenkmalpflege, die weit mehr als eine Schatzsuche ist. Anschließend geht Ole Schult der Frage nach, wieso im Museum ein Wappen hängt, das aus Nägeln besteht. Anja Pöpplau wird nach dem Mittagsimbiss das Geheimnis um die mysteriösen Symbole auf den Ziegeln im Museumshof lüften. Kurz darauf erörtert Renate Groenewegen den Besuchern anschaulich Hintergründe und Methoden der museumspädagogischen Arbeit.
Rund um unbekannte und altbekannte Alltagsobjekte zum Thema „Feuer, Wärme und Licht“ dreht sich dann das Gespräch mit Roberto Bölter und Holger Pleß in der Bauernküche. Torsten Foelsch lädt daraufhin ein, den historischen Kaufmannsladen des Museums zu betreten, der mit seinen vielen Details wahre Nostalgie-Gefühle erweckt. Abschließend berichtet Gordon Thalmann über die denkmalpflegerischen Tätigkeiten in den Prignitzer Kirchen und führt durch die aktuelle Sonderausstellung „Mittelalterliche Wandmalereien in Kirchen der Prignitz und Altmark“. Der Museumstag klingt auf dem schönen Museumshof bei Kaffee und Kuchen aus.
Das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg möchte mit diesem Programm zum Internationalen Museumstag auf die Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter aufmerksam machen und diese würdigen. Die unermüdliche Unterstützung und die unbezahlbare Zusammenarbeit ist für das Museum, das für alle ein Ort des Austausches und der Begegnung sein möchte, von großer Bedeutung. Dank der ehrenamtlichen Mithilfe ist es uns möglich, Geschichte für Jung und Alt lebendig werden zu lassen.
Backgrounder
Der Internationale Museumstag findet im Jahr 2023 bereits zum 46. Mal statt. Er wird jährlich vom Internationalen Museumsrat ICOM ausgerufen und in Deutschland an einem Sonntag zelebriert. Ziel des Museumstages ist es, auf die Museen in Deutschland und weltweit aufmerksam zu machen und Besucherinnen und Besucher einzuladen, die Vielfalt der Museen zu entdecken. Museen können sich mit geplanten analogen Angeboten am Aktionstag oder auch mit schon jetzt nutzbaren digitalen Angeboten auf der bundesweiten Plattform präsentieren. #MuseenEntdecken
In Deutschland wird der Internationale Museumstag vom Deutschen Museumsbund bundesweit koordiniert und in enger Kooperation mit den Museumverbänden und -ämtern der Länder auf regionaler Ebene sowie den Museen vor Ort umgesetzt. Unterstützt wird der Museumstag von ICOM Deutschland. Der Aktionstag steht dieses Jahr unter der Schirmherrschaft des Bundesratspräsidenten Dr. Peter Tschentscher.
Foto: Andrea van Bezouwen, prignitztext | Ehrenamtliche Unterstützung im Depot.
Öffnungszeiten der Stadtverwaltung und öffentlichen Einrichtungen zu Christi Himmelfahrt und Pfingsten
(11.05.2023)Die Rolandstadt Perleberg informiert, dass wegen des Brückentages zwischen Himmelfahrt und dem darauffolgenden Wochenende die gesamte Stadtverwaltung, Stadtinformation sowie die BONA Stadtbibliothek am Feiertag, den 18. Mai, sowie am Freitag, den 19. Mai, geschlossen bleiben.
Das Stadt- und Regionalmuseum, Mönchort 7-11, hat allerdings am Feiertag, den 18. Mai, von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Das Jugend- und Freizeitzentrum hat am sogenannten Brückentag (Fr., 19. Mai) ebenfalls geöffnet. Kinder und Jugendliche können in der Zeit von 12 bis 18 Uhr das Jugend- und Freizeitzentrum „Effi“ in der Wittenberger Straße 91/92 besuchen und das vielseitige Freizeitangebot nutzen.
Ab Montag, den 22. Mai, ist die Verwaltung wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten erreichbar:
- Montag und Freitag: 8.00 bis 11.30 Uhr (Ausnahme: Standesamt freitags keine Sprechzeit)
- Dienstag: 8.00 bis 11.30 Uhr | 13.00 bis 17.30 Uhr
- Mittwoch: geschlossen
- Donnerstag: 8.00 bis 11.30 Uhr | 13.00 bis 15.00 Uhr
Ausblick Pfingstwochenende:
An dem darauffolgenden langen Pfingstwochenende hat die Stadtinformation auf dem Großen Markt am Samstag, den 27. Mai, in der Zeit von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Gäste aus nah und fern sowie Bürger unserer Rolandstadt können in der Zeit die Stadtinformation auf dem Großen Markt 12 aufsuchen und sich beispielsweise über eine Stadtführung im historischen Ambiente oder Kahnfahrt auf der Stepenitz beraten lassen. Das Stadt- und Regionalmuseum öffnet am Pfingstsonntag, den 28. Mai, in der Zeit von 11 bis 16 Uhr die Türen. Schauen Sie gern bei uns vorbei!
Am Pfingstmontag, den 29. Mai, bleibt die Stadtverwaltung und ihre öffentlichen Einrichtungen aufgrund des Feiertages geschlossen.
Foto: Horst Dieter Zaplo | Blick auf dem Großen Markt mit Roland-Standbild und Rathaus, dahinterliegend die St. Jacobi Kirche.
Ausstellungseröffnung mit Vortrag |„Mittelalterliche Wandmalereien in Kirchen der Prignitz und Altmark“
(25.04.2023)Am Montag, den 8. Mai 2023, um 19:00 Uhr spricht der Denkmalpfleger und Bauhistoriker Gordon Thalmann über mittelalterliche Wandmalereien in Kirchen der Prignitz und Altmark. Parallel dazu ist die Eröffnung einer Sonderausstellung mit einem Überblick zu altmärkischen und ausgewählten Prignitzer Kirchen im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg geplant.
Mittelalterliche Kirchen prägen in besonderem Maße die Kulturlandschaft unserer Region. Sie blicken vielerorts auf eine mehr als 800-jährige Bau- und Ausstattungsgeschichte zurück. Neben Flügelaltären, Triumphkreuzen und Glasmalereien haben sich in und an ihnen vereinzelt auch mittelalterliche Wandmalereien erhalten. Vielfach wurden sie erst in den letzten Jahrzehnten im Rahmen von Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen neu entdeckt und zum Teil freigelegt. Unter den oft einfachen floralen und geometrischen Motiven der Wand- und Deckenmalereien zeigen sich vielfach auch im christlichen Kontext stehende figürliche Darstellungen herausragender Güte. In seltenen Fällen bilden sie raumeinnehmende Bilderzyklen und -geschichten wie in Schönhagen, Demerthin und Rossow. Diese entstanden in einer Zeit und Glaubenswelt, in der nur wenige des Lesens und Schreibens mächtig waren. Ausdrucksstarke Bilderwelten und Gestaltungsmotive dominierten einst die Kirchenräume, aber auch die äußeren Architekturfassungen. Ihre Botschaften sind heute kaum noch bekannt, denn durch die Reformation und Restaurierungsmaßnahmen der nachfolgenden Jahrhunderte wurden die Malereien häufig entfernt oder überstrichen. Der Vortrag taucht in die einstigen mittelalterlichen und mitunter aus heutiger Sicht auch skurrilen Bilderwelten in der Prignitz und der Altmark ein.
Der Eintritt kostet für den Abend 5 Euro, ermäßigt 3 Euro.
Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Foto: Foto: Gordon Thalmann | Detailansicht der Wandmalerei in der Kirche in Rühstädt
Sommercamp für Junge Archäologen
(19.04.2023)Nach dem von Torsten Foelsch und Gordon Thalmann initiierten, erfolgreichen Zeltlager für Junge Archäologen im vergangenen Jahr in Guhlsdorf wird es auch in diesem Jahr ein Sommercamp geben, das vom Stadt- und Regionalmuseum Perleberg und dem Landkreis Prignitz, dem Sachbereich Denkmalschutz und dem Prignitz Sommer, durchgeführt wird.
Im Klosterstift Marienfließ können interessierte Jungen und Mädchen ab 12 Jahren vom 23. bis 29.07.2023 unter fachlicher Anleitung das alte Klostergelände in Stepenitz entdecken. Die Teilnehmer lernen hautnah den spannenden Arbeitsalltag der Archäologen kennen, führen Ausgrabungen durch und dokumentieren diese. Auch in diesem Jahr ist ein Programm mit Ausflügen, wie dem Besuch von Museen, geplant.
Anmeldungen werden im Museum unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail an entgegengenommen.
Foto: Plakat zur Veranstaltung
Werkstattkonzert mit Duo La Vigna im Museum
(14.04.2023)"Mit Arnold Dolmetsch auf der Spurensuche nach dem historischen Ensembleklang" im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg am 5. Mai 2023 um 19 Uhr.
Wir befinden uns im Jahr 1880; der französische Musiker Arnold Dolmetsch studiert am Royal College in London Musik. Er ist ganz begeistert von der Sammlung historischer Instrumente, die er im British Museum sieht. Niemand kann ihm zu Musik oder Spielweise der Gamben, Lauten oder Blockflöten Auskunft geben. Doch ahnte er, welche Kunstschätze es hier zu bergen gibt. In unserem Programm stellen wir eine Sammlung aus Erzlaute, Theorbe, Barockgitarre, sowie verschiedenen Renaissance- und Barockblockflöten vor. Gemeinsam mit den Konzertbesuchern möchten wir aus Originalquellen etwas über den Gebrauch und die Musik der Instrumente kennenlernen. Und wer weiß... vielleicht lüften die Musiker vor den Augen der Konzertbesucher sogar das „Mysterium der bezifferten Bassstimme“?
Der Eintritt kostet 10 € / ermäßigt 8 €. Wir freuen uns über Ihre Anmeldung bis zum 2. Mai 2023 unter der Tel. 03876/781422 oder per Mail an . Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir nur eine geringe Anzahl an Plätzen zur Verfügung haben.
Theresia Stahl
ist gebürtige Dresdnerin. Sie studierte Diplommusikerziehung Blockflöte bei Prof. Christoph Huntgeburth an der Universität der Künste Berlin. Daran schloss sich ein künstlerisches Aufbaustudium bei Prof. Gerd Lünenbürger an. Während ihres Studiums nahm sie u.a. an Kursen bei Peter Holslag und Karel van Steenhoven teil.
Christian Stahl
stammt aus Pforzheim im Schwarzwald. Er studierte klassische Gitarre an der Universität der Künste Berlin. Während seines Studiums nahm er mehrfach an Kursen des Lautenisten Nigel North teil. Anschließend studierte er bei Björn Colell und Frank Pschichholz „Alte Musik / Laute“ an den Hochschulen für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden und „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Seitdem Zusammenarbeit u.a. mit Hans-Christoph Rademann, Niklas Trüstedt, Aufnahme mit dem “Neuen Bachischen Collegium”.
Ensemble
Das Duo ,La Vignaʻ musiziert seine spannungsgeladenen Interpretationen stets mit eleganter, tänzerischer Leichtigkeit. Die seltenen Instrumente Theorbe - das größte Instrument der europäischen Lautenfamilie - und virtuose Blockflöten wie die Voice-Flute oder Ganassi-Flöte zaubern einen „Klang, der die Seele berührt“ (Dr. habil. Arndt Ullmann, Unternehmensberater).
[Beschreibung des Werkstattkonzert vom Duo La Vigna]
Foto: Christian Stahl | Pressefoto vom Duo La Vigna - Theresia Stahl an der Blockflöte und Christian Stahl an der Barockgitarre
Sonderführung: Perleberger Unternehmer- und Kaufmannsfamilien der Kaiserzeit
(06.04.2023)Zum dritten und letzten Mal lädt das Stadt- und Regionalmuseum am 16 April zu einer Führung durch die aktuelle Sonderausstellung und die Altstadt Perlebergs ein. Torsten Foelsch, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kurator der Ausstellung, wird diesmal von der Stadtarchivarin Sylvia Pieper bei der Führung unterstützt. Frau Pieper hat die Themen Bäcker und Brauer in der Ausstellung bearbeitet. Sowohl die Sonderausstellung als auch die bisherigen beiden Sonderführungen zum Thema fanden mit bisher knapp 450 Gästen guten Anklang.
43 Ausstellungstafeln widmen sich konkret jenen Pionieren, die in der Kreis- und Garnisonstadt Perleberg vor allem während der Kaiserzeit mit unternehmerischem Fleiß, Erfindergeist und Mut teilweise generationenübergreifend Wirtschaftsgeschichte geschrieben und die Stadt in sehr vielen wichtigen Bereichen nach vorne gebracht haben. Vorgestellt werden Unternehmer- und Kaufmannsfamilien, die alle ein Stück Perleberger Stadtgeschichte geschrieben haben, wie u. a. Fritze, Wegner, Koch, Sondermeier, Krause, Grunick, Kloss, Martins, Heinrichs, Dittmer, Voigt, Wendt, Eichler. Die Exponate stammen aus dem Bestand des Stadt- und Regionalmuseums, des Stadtarchivs und besonders auch privater Leihgeber, wie Harald Fritze, Irmela Czubatynski und Roberto Bölter. Die Sonderausstellung läuft noch bis zum 30. April 2023.
Nach einem kurzen Rundgang durch die Ausstellung, werden im Rahmen einer Stadtführung die Standorte ausgewählter Firmensitze besucht, die in der Ausstellung behandelt werden.
Treffpunkt: Stadt- und Regionalmuseum Perleberg, Mönchort 7-11 - 19348 Perleberg um 14 Uhr Dauer: 2 Stunden
Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns über Ihre Anmeldung. Bitte haben Sie Verständnis dafür, daß wir die Teilnehmerzahl auf max. 35 Personen beschränken müssen. Der Eintritt beträgt 5 €, ermäßigt 3 €. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an.
Foto: Torsten Foelsch | Blick in die aktuelle Sonderausstellung im Museum.
Oster-Öffnungszeiten des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg
(04.04.2023)Das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg ist am Ostersonntag und am Ostermontag jeweils von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Besuchen Sie die aktuelle Sonderausstellung zu den Perleberger Kaufmanns- und Unternehmerfamilien der Kaiserzeit und die Dauerausstellungen zur Stadtgeschichte, zur Ur- und Frühgeschichte und zur Landwirtschaftsgeschichte der Westprignitz.
Ein zentrales Kunstwerk, dass immerwährend an das Triduum Paschale („die österlichen drei Tage“) erinnert, hängt gleich im Foyer des Hauses und gehört seit 1914 zu den Sammlungen des 1905 gegründeten Museums: das eindrucksvolle riesige Gedächtnisbild für die Familie des Bürgermeisters Matthias Hasse (1623-1689). Es wurde bald nach 1689 zum Gedächtnis an den verdienten Bürgermeister in der St. Jakobi-Kirche aufgehängt. Das überdimensionale Erinnerungsbild zeigt die um eine ovale Mittelszenerie gruppierten Porträts von Matthias Hasse und seinen beiden Frauen sowie deren Kinder.
Das ovale Mittelbild zeigt dagegen mit einer der 14 Kreuzwegstationen (Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern) aus der Passion Jesu ein zentrales biblisches Motiv des Ostertriduums. Statt der Silhouette Jerusalems erscheint hier allerdings im Hintergrund auf dem Gemälde eine Ansicht Perlebergs aus den 1680er Jahren. „Da nahmen die Kriegsknechte des Landpflegers Jesus zu sich in das Richthaus und sammelten über ihn die ganze Schar und zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel an und flochten eine Dornenkrone und setzten sie auf sein Haupt und ein Rohr in seine rechte Hand und beugten die Kniee vor ihm und verspotteten ihn und sprachen: Gegrüßet seist du, der Juden König! und spieen ihn an und nahmen das Rohr und schlugen damit sein Haupt. Und da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm seine Kleider an und führten ihn hin, daß sie ihn kreuzigten.“ (Matthäus 27,27-31)
Foto: Stadt Perleberg | Jesus Christus auf dem Weg zur Kreuzigung. Ausschnitt aus dem Hasse-Gemälde im Stadt- und Regionalmuseum, um 1689.
Oster-Workshop im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg
(03.04.2023)„Hest du de Oosterhaas sehn?“
Seggt mal Kinner, hebbt ji den Osterhasen sehn? He hett veel to doon. Kummt in dat Museum un helpt den Osterhasen! Wir filzen am 6. April 2023 von 10 bis 12 Uhr gemeinsam mit Hase Hubert und der Märchenerzählerin Renate Groenewegen im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg bunte Eier als Ostergeschenke, lauschen einem plattdeutschen Ostergedicht, entdecken mit unserem Quiz „1,2 oder 3 – Hase, Küken oder Ei?“ die Geschichte und Bräuche der Osterfeiertage und veranstalten auf dem Museumshof einen Eierlauf. Klingt nach viel Spaß, oder? Bist du dabei?
Die Teilnahme kostet 3 € pro Kind. Der Workshop ist für Kinder ab 3 Jahren geeignet. Die Anmeldung erfolgt unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter . Die Veranstaltung wird mit freundlicher Unterstützung des Prignitz Sommers gefördert.
Foto: Stadt Perleberg | Ostereier im Museum Perleberg
Vortrag „Einfluss und Ruhm? Das Netzwerk der Perleberger Kaufleute in der Hansezeit“
(17.03.2023)Im Rahmen der Museumsvortragsreihe referiert Anja Pöpplau, Leiterin des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg am Montag, dem 27. März 2023 um 19:00 Uhr unter dem Titel „Einfluss und Ruhm? Das Netzwerk der Perleberger Kaufleute in der Hansezeit“ im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg.
„Wie regten frisch die Bürger sich, wie blühten die Gewerke! Hei, wenn ihr Schiff die Fluth durchstrich, da sahn sie ihre Stärke. Sie traten in der Hanse Kranz, und prangten in der Hanse Glanz.“ Die Zeilen der bekannten Perleberger Reimchronik von 1870 des Lehrers und Dichters August Höpfner (1830-1901) spiegeln das positive Geschichtsbild des 19. Jahrhunderts wider, welches bis heute unsere Vorstellungen über die mittelalterliche Hanse prägt.
Die mächtige Organisation der niederdeutschen Kaufleute und Handelsstädte, in denen die Kaufleute Bürgerrecht genossen, beeinflusste von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zum Ende des 17. Jahrhunderts die Wirtschaft des Nord- und Ostseeraumes bis in den Süden des heutigen Europas. Hanserezesse von 1358/1359 belegen die Einladung Rostocks zu einem gemeinsamen Hansetag für Perleberg und die Städte Pritzwalk, Kyritz, Berlin, Cölln, Havelberg, Werben, Seehausen, Stendal, Gardelegen und Salzwedel, um über flandrische Übergriffe gegen deutsche Kaufleute zu verhandeln. Die Handelstätigkeiten der Perleberger Fernkaufleute sind jedoch bereits im 13. Jahrhundert nachweisbar. Das Hamburger Schiffsrecht von 1270 erwähnt das Fass Perleberger Asche als geläufiges Einfuhrprodukt. Einen besonderen Einblick über die Handelstätigkeiten geben die Einträge im Hamburger Schuldbuch von 1288-1387 und das Handlungsbuch des einflussreichen Hamburger Kaufmanns und Ratsherren Vicko von Geldersen von 1367 bis 1392.
Neben den mittelalterlichen Handelsstraßen befuhren die Perleberger Kaufleute die Stepenitz und die Elbe mit Kähnen. Sie handelten mit regionalen Rohstoffen, wie Holz und Getreide, und kauften in den norddeutschen Städten Luxusgüter, wie feine Tuche und Gewürze, ein. Dabei nutzten sie ihren Einfluss nicht nur für den Erhalt des freien Zugangs zur Stepenitz, sondern auch um die politischen Geschicke der Stadt zu lenken.
Der Eintritt kostet für den Abend 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Kurzvita:
Anja Pöpplau studierte 2009-2016 Geschichte und Kunstgeschichte an den Universitäten der Hansestädte Greifswald und Hamburg. Nach Tätigkeiten im Pommerschen Landesmuseum Greifwald, Deutschen Historischen Museum Berlin, Europäischen Hansemuseum Lübeck und im Museum Tuch + Technik Neumünster übernahm die gebürtige Perlebergerin 2020 die Leitung des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg.
Foto: Stadt Perleberg | Das sogenannte „Knaggenhaus“ Großer Markt 4, um 1525 errichtetes Kaufmannshaus mit hoher Diele und Speicherstockwerk
Sonderführung „Perleberger Unternehmer- und Kaufmannsfamilien der Kaiserzeit.“
(13.03.2023)Eine stadtgeschichtliche Führung durch die Ausstellung und die Stadt mit Torsten Foelsch
Nach dem großen Andrang zu unserer Führung zur aktuellen Sonderausstellung über die Perleberger Kaufmanns- und Unternehmerfamilien der Kaiserzeit findet nun eine erste Wiederholung dieser kombinierten Ausstellungs- und Stadtführung am Sonntag, 19.03.2023 um 14 Uhr statt.
Die Sonderausstellung widmet sich konkret jenen Pionieren, die in der Kreis- und Garnisonstadt Perleberg vor allem während der Kaiserzeit mit unternehmerischem Fleiß, Erfindergeist und Mut teilweise generationenübergreifend Wirtschaftsgeschichte geschrieben und die Stadt in sehr vielen wichtigen Bereichen nach vorne gebracht haben.
Vorgestellt werden unterschiedlichste Unternehmer- und Kaufmannsfamilien jener Zeit und ihre Betriebe, die alle ein Stück Perleberger Stadtgeschichte geschrieben haben, wie u. a. Fritze, Wegner, Koch, Sondermeier, Krause, Grunick, Kloss, Martins, Heinrichs, Dittmer, Voigt, Wendt, Eichler. Als Zeitfenster wurde hier im Wesentlichen die Kaiserzeit mit all ihren wirtschaftsfördernden Impulsen, Neugründungen und Innovationen gewählt, wobei auch die Entwicklung davor und danach bei einigen Familienbetrieben reflektiert wird. Thematisiert werden Schuhmacher, Tischler, Kolonialwarenhändler, Maschinenbauer, Drucker, Verleger, Kürschner, Buchbinder, Gärtner, Bäcker, Brauer, Konditoren, Handelshäuser u. a. Die Exponate stammen aus dem Bestand des Stadt- und Regionalmuseums, des Stadtarchivs und besonders auch privater Leihgeber, wie Harald Fritze, Irmela Czubatynski, Sebastian Krause, Ingrid Wegner, Petra Eggert und Roberto Bölter.
Nach einem kurzen Rundgang durch die Ausstellung, werden dann im Rahmen einer thematischen Stadtführung die Standorte ausgewählter Firmensitze besucht, die in der Ausstellung behandelt werden. Hier erfahren dann die Gäste Einzelheiten und Geschichten zu den alten Kaufmanns- und Unternehmerfamilien und ihren Häusern.
Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns über Ihre Anmeldung bis zum 17.03.2023. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir die Teilnehmerzahl auf max. 35 Personen beschränken müssen. Der Eintritt kostet für den Abend 5 €, ermäßigt 3 €. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an.
Tipp: Ein dritter und letzter Termin für diese Führung ist dann der 16. April 2023. Diese Führung wird gemeinsam mit Sylvia Pieper, Stadtarchivarin der Stadt Perleberg, stattfinden.
Foto: Stadt Perleberg | Torsten Foelsch zeigt einen Hobel mit Taschenuhr aus dem Nachlass vom Tischlermeister Fritz Martin (1890-1956)
Vortrag: Perleberger Unternehmer- und Kaufmannsfamilien der Kaiserzeit.
(07.03.2023)Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung des Stadt- und Regionalmuseums über „Perleberger Unternehmer- und Kaufmannsfamilien der Kaiserzeit“ findet am Montag, dem 13. März 2023 um 19:00 Uhr der nächste Vortragsabend im Museum statt. Torsten Foelsch, Kurator der Ausstellung und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums, wird in einem Lichtbildervortrag über die Ausstellung sprechen. Er geht dabei auf die verschiedenen Kaufmanns- und Unternehmerfamilien ein, die in der Ausstellung behandelt werden, schildert die Entstehungsgeschichte der Ausstellung, gibt einen Überblick über die umfangreichen Recherchen dazu und wird seinen Vortrag mit vielen bekannten und vor allem unbekannten Bildern illustrieren.
Perlebergs Wirtschaft und Unternehmertum blühten im 19. Jahrhundert neu auf. Die Stadt wuchs über ihre mittelalterlichen Mauern hinaus. Die Einführung der Städteordnung 1808, dann die beginnende Industrialisierung und Technisierung, der Ausbau moderner Verkehrswege (Chausseen und Eisenbahn) und die damit einhergehende Zunahme des Handels führten in langen Phasen des Friedens zu Wohlstand und Prosperität. Die positiven Auswirkungen der Reichsgründung 1871 erreichten auch Perleberg und bewirkten eine vorteilhafte wirtschaftliche und städtebauliche Entwicklung. Die während der Kaiserzeit erreichte Blüte von Kultur, Bildung, Baukunst, Handel, Handwerk, Kunst, Innovation und Wirtschaftskraft, überhaupt wirtschaftlichem Leben blieb bis heute unerreicht.
Die Sonderausstellung und der Vortrag widmen sich konkret jenen Pionieren der Gründerzeit, die in der Kreis- und Garnisonstadt Perleberg während der Kaiserzeit und danach mit unternehmerischem Fleiß, Erfindergeist und Mut teilweise generationenübergreifend Wirtschaftsgeschichte geschrieben und die Stadt in sehr vielen wichtigen Bereichen nach vorne gebracht haben.
Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns über Ihre Anmeldung. Der Eintritt kostet für den Abend 5 €, ermäßigt 3 €. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an.
Foto: Stadt Perleberg | Blick in die aktuelle Sonderausstellung des Museums
Vortrag „Slawen in Perleberg – Ein Puzzle mit vielen Teilen“
(15.02.2023)Jahresvortragsreihe 2023 des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg
Im Rahmen der Museumsvortragsreihe referiert Torsten Geue aus Perleberg am Montag, dem 20. Februar 2023 um 19:00 Uhr im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg unter dem Titel „Slawen in Perleberg – Ein Puzzle mit vielen Teilen“ über die Frage nach der slawischen Besiedlung Perlebergs.
Das heutige Perleberg verfügt mit seinem mittelalterlichen Stadtkern über eine weit zurückreichende Geschichte. Ob diese bereits mit den Slawen begann oder nicht, war lange Zeit unklar. Seit den 1960er Jahren tauchen in Perleberg immer wieder einzelne Puzzlestücke in Form von Funden auf, die für eine slawische Besiedlung und Nutzung der Altstadt sprechen. Ein aktuelles Highlight hierbei ist die Ende des letzten Jahres entdeckte Wikingernadel von der Grabung Großer Markt 10. Wie sich diese mit den einzelnen anderen Teilen zusammenfügt und was sich daraus für ein Bild ergibt, soll nun präsentiert werden.
Der Eintritt kostet für den Abend 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Kurzvita:
Torsten Geue kommt ursprünglich aus Güsen im Jerichower Land (Sachsen-Anhalt). Von 2007-2014 absolvierte er das Studium der Prähistorischen Archäologie an der Freien Universität Berlin (Abschlussarbeit: Das jungbronzezeitliche Gräberfeld vom Altstädtischen Markt in Brandenburg/Havel). Zunächst als Student, später als Archäologe, war er 2008-2022 bei der pmp Projekt GmbH in Brandenburg/Havel angestellt. In dieser Funktion hat er bereits Projekte in der Prignitz, wie den Windpark Sarnow-Buchholz und einen Abschnitt des Elbdeichs bei Wittenberge, betreut. Er begleitete viele Grabungen im westlichen Land Brandenburg mit. Seit August 2022 ist Torsten Geue im Landkreis Prignitz als Sachbearbeiter im Denkmalschutz angestellt.
Foto: BIG Städtebau GmbH | Luftbildherstellung AEROWEST GmbH
Sonderführung: Perleberger Unternehmer- und Kaufmannsfamilien der Kaiserzeit
(14.02.2023)Das Stadt- und Regionalmuseum lädt am Sonntag, den 19. Februar um 14 Uhr zur Sonderführung mit Torsten Foelsch ein. Nach einem kurzen Rundgang durch die Ausstellung, werden dann im Rahmen einer thematischen Stadtführung die Standorte ausgewählter Firmensitze besucht, die in der Ausstellung behandelt werden. Hier erfahren dann die Gäste Einzelheiten und Geschichten zu den alten Kaufmanns- und Unternehmerfamilien und ihren Häusern.
Die aktuelle Sonderausstellung widmet sich konkret jenen Pionieren, die in der Kreis- und Garnisonstadt Perleberg vor allem während der Kaiserzeit mit unternehmerischem Fleiß, Erfindergeist und Mut teilweise generationenübergreifend Wirtschaftsgeschichte geschrieben und die Stadt in sehr vielen wichtigen Bereichen nach vorne gebracht haben. Vorgestellt werden unterschiedlichste Unternehmer- und Kaufmannsfamilien jener Zeit und ihre Betriebe, die alle ein Stück Perleberger Stadtgeschichte geschrieben haben, wie u. a. Fritze, Wegner, Koch, Sondermeier, Krause, Grunick, Kloss, Martins, Heinrichs, Dittmer, Voigt, Wendt, Eichler. Als Zeitfenster wurde hier im Wesentlichen die Kaiserzeit mit all ihren wirtschaftsfördernden Impulsen, Neugründungen und Innovationen gewählt, wobei auch die Entwicklung davor und danach bei einigen Familienbetrieben reflektiert wird. Thematisiert werden Schuhmacher, Tischler, Kolonialwarenhändler, Maschinenbauer, Drucker, Verleger, Kürschner, Buchbinder, Gärtner, Bäcker, Brauer, Konditoren, Handelshäuser u. a. Die Exponate stammen aus dem Bestand des Stadt- und Regionalmuseums, des Stadtarchivs und besonders auch privater Leihgeber, wie Harald Fritze und Roberto Bölter.
Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns über Ihre Anmeldung. Der Eintritt beträgt 5 €, ermäßigt 3 €. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an.
Foto: Torsten Foelsch | Kaufmannsladen von Johannes Dittmer aus dem Jahre 1896.
Museumsvortrag „Handwerk - Werk der Hände“ mit Dr. Lothar Binger
(31.01.2023)Jahresvortragsreihe 2023 des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg
Im Rahmen der Museumsvortragsreihe referiert Dr. Lothar Binger aus Kleinmachnow am Montag, dem 6. Februar 2023 um 19:00 Uhr im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg unter dem Titel „Handwerk - Werk der Hände“ über die Geschichte des Handwerks seit den Städtegründungen in Brandenburg und stellt die von Susann Hellemann und ihm 2022 veröffentliche gleichnamige Publikation vor.
In diesem Werk thematisieren die Kulturhistoriker und Ausstellungsmacher des Archivs für historische Alltagsfotografie (Aha) eine abbildungsreiche Geschichte des Handwerks, dessen Bogen sich von den Städtegründungen des 12. Jahrhunderts bis in die Gegenwart - von den Zunftzeiten bis zur heutigen Digitalisierung - spannt. Wirtschaft, Politik und neue Technologien beeinflussten das Handwerk. Es geriet durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert an den Rand des Wirtschaftsprozesses, blieb aber weiterhin als Werk der Hände unverzichtbar.
Durch das Handwerk entstanden das Genossenschaftswesen, das Arbeitsrecht, der Lohnschutz, das Schlichtungswesen sowie Arbeitslosen- und Krankenunterstützung. Das im Handwerk praktizierte duale Ausbildungssystem verbindet die Tätigkeit in der Werkstatt mit schulischer Qualifizierung und ist als vorbildlich anerkannt.
Die Autoren untersuchten mehr als 40 Stadtchroniken, welche über das regionale Handwerk und dessen Kultur mit Bräuchen und Festen Aufschluss gaben. Auch unsere Sprache - Redewendungen und Sprichwörter - wurde vom Handwerk beeinflusst.
Der Eintritt kostet für den Abend 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Über die Autoren
Dr. Lothar Binger und Susann Hellemann (M.A.) sind Kulturhistoriker und Ausstellungsmacher. Sie realisieren Projekte zu alltags- und kulturgeschichtlichen Themen und entwickeln und produzieren Mitmach- und Aktionsausstellungen sowie Fotoausstellungen mit historischem Bildmaterial, zu denen sie eine Reihe kulturgeschichtlicher Sachbücher veröffentlicht haben. Neben ihrer Ausstellungstätigkeit haben sie mit dem Archiv historische Alltagsfotografie eine der
deutschlandweit größten Sammlungen privater Fotografien aufgebaut.
Über das Archiv historische Alltagsfotografie
Das Archiv historische Alltagsfotografie umfasst eine Sammlung von mehreren hunderttausend privaten Fotografien: Einzelfotos und Familien-Fotoalben aus dem Zeitraum von 1860 bis zur Gegenwart. Die Aufnahmen entstanden in Deutschland und Europa, zum großen Teil in Berlin und Brandenburg. Die Sammlung der privaten Bildzeugnisse zeigt einen repräsentativen Querschnitt von Menschen jeden Alters, verschiedener Herkunft und in unterschiedlichen Lebenssituationen.
Die privaten historischen Fotografien sind ein Spiegel ihrer Zeit und haben als visuelle Dokumente der Lebensweise der Menschen auch einen besonderen Wert für die Geschichtsschreibung. Sie vermitteln die „gelebte Geschichte der Menschen“ und ergänzen die offiziellen Bilder. Privatfotos dienen nicht nur der persönlichen Erinnerung und Orientierung. Als autobiografische Quellen sind sie immer auch zeithistorische Dokumente, deren Bewahrung und Veröffentlichung sich das Archiv historische Alltagsfotografie mit Publikationen und Ausstellungen zur Aufgabe macht.
Foto: Buchcover Handwerk - Werk der Hände von Dr. Lothar Binger
Bildung, die Spaß macht! Aktionen in der Stadtbibliothek und im Museum Perleberg
(25.01.2023)In der BONA Stadtbibliothek und im Stadt- und Regionalmuseum ist richtig was los! Schul-, Hort- und Kitagruppen erleben spannende Programme in den Perleberger Einrichtungen.
Die Stadtbibliothek besuchten bisher seit Anfang Januar 6 Kita-Gruppen, um ihre Bibliothek kennenzulernen. Ca. 200 Vorschulkinder werden bis Mai 2023 noch zu "Bib-Füchsen" ausgebildet. Dann warten eine große Abschlussveranstaltung und eine Wundertüte mit Urkunde auf sie. Außerdem waren die Schülerinnen und Schüler, der Lese-AG der Rolandschule schon 3x zu Gast, um ihre Lesekompetenzen weiter zu entwickeln. „Als außerschulischer Lernort bietet die Bibliothek auch Gelegenheit für Gespräche über die Lesegewohnheiten der Kinder. Wir fragen sie, was sie gerne lesen und wie häufig sie zum Bürgerregal greifen“, so Leiterin Susann Fritz. „Bücher sind wichtig für die geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.“ In den Winterferien wird den Hortkindern eine besondere Veranstaltung geboten. Die BRH Rettungshundestaffel Prignitz e.V. wird, unter Leitung von Antonina Zado, über ihre Arbeit mit den Rettungshunden berichten. Dafür haben sich die Hortkinder aus der Rolandschule angemeldet.
Da die Hunde auch praktische Übungen im Hagen absolvieren sollen und die Einsatzkräfte den Ferienkindern Einblicke in ihre Arbeit mit den Rettungshunden geben möchten, bitten wir alle Spaziergänger im Hagen in diesem Zeitraum ihre Hunde unbedingt an der kurzen Leine zu halten und mit Abstand zur Veranstaltung vorbeizuführen, um Ablenkungen der Tiere zu vermeiden. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können bei den Übungen im Hagen gern zusehen.
Winterferien im Museum: Vier Hortgruppen aus Perleberg und Breese gehen durch die Dauerausstellung des Stadt- und Regionalmuseums und beschäftigen sich mit der Ur- und Früh- sowie der Stadtgeschichte. Auch wird das Programm „Zwerg Nase“ anlässlich der Sonderausstellung „Perleberger Unternehmer- und Kaufmannsfamilien der Kaiserzeit“ mit Renate Groenewegen durchgeführt. „Horte und Kitas erkundigen sich regelmäßig im Museum nach Angeboten für die Ferien. Die Nachfrage steigt.“, freut sich Museumsleiterin Anja Pöpplau. „Um unsere Programme anbieten zu können, sind wir auf der Suche nach Geschichtsinteressierten, die Führungen und Workshops für Erwachsene und Kinder im Museum durchführen möchten. Außer Spaß im Umgang mit Menschen und Freude an der Vermittlung von Inhalten werden keine Vorkenntnisse benötigt. Weiteres Wissen, z. B. über museumspädagogische Methoden, wie die dialogische Besucherführung, kann sich in hausinternen Schulungen angeeignet werden.“
Foto: Stadt Perleberg | Antonina Zado bei der Vorbereitung ihres Hundes vor dem Einsatz.
Fielmann AG Hamburg fördert Kunstguterhaltung
(13.01.2023)Seit mehreren Jahren unterstützt die Fielmann AG das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg durch gezielte direkte Förderungen in seiner Arbeit, sei es durch Ankäufe von Kunstgut oder die Restaurierung von Museumsexponaten. 2022 übergab das Museum der Fielmann AG, vertreten durch Dr. Constanze Köster und Jürgen Ostwald, drei ältere Perleberger Stadtansichten, die einer gründlichen Restaurierung bedurften.
Die drei Ansichten zeigen unterschiedliche Perleberger Motive. Das älteste Bild zeigt die prominente Ansicht des Großen Marktes mit Rathaus, Kirche und Roland. Das Ölbild wurde von einem um 1855 in Perleberg gastierenden Schauspieler gemalt und gelangte 1918 als Geschenk der Frau Kaufmann Else Thiele ins Museum. Es entstand unmittelbar nach der Fertigstellung des Umbaus der St. Jakobi-Kirche (1851-1855) und zeigt diese mit ihrem imposanten neuen Turmhelm von Friedrich August Stüler, dem neugotischen Rathaus in der Mitte und dem Rolandstandbild auf der linken Bildseite. Ganz links sind noch das 1878 abgebrochene gotische Backsteinhaus Großer Markt 11 sowie das 1862 abgebrannte alte Giebelhaus Großer Markt 10, das damals dem Kaufmann Wilhelm Fritze gehörte, zu erkennen.
Die andere Ansicht zeigt Perleberg von „den Sperlingswörden“ aus (heutige Wittenbergerstraße), also aus westlicher Richtung. Das Ölgemälde entstand 1912 im Auftrage der Altertumsdeputation und wurde von der Malerin Frau Müller-Marscheider nach einem damals im Rathaus (heute im Museum) befindlichen Original, das um 1790 / 1800 entstanden sein dürfte, kopiert. Es zeigt im Zentrum die St. Jakobikirche mit dem barocken Turmhelm. An der Stadtmauer dominiert ein stattliches Barockhaus die Silhouette und dürfte das 1712 erbaute dreigeschossige Schulhaus sein, rechts davon der runde Turm am Wittenberger Tor, dessen Turmstumpf daneben noch zu sehen ist. Am linken Bildrand ist das Parchimer Tor dargestellt.
Die dritte Stadtansicht zeigt das Wallgebäude vom Hagen aus mit der kleinen Fußgängerbrücke und dem alten Wiekturm. Das Gemälde entstand 1911 im Auftrag der Altertumsdeputation und wurde von Frau Müller-Marscheider angefertigt. Es konnte seit vielen Jahren auf Grund seines schlechten Zustandes nicht mehr ausgestellt werden und wird dank der Förderung der Fielmann AG wieder einen würdigen Platz in der Dauerausstellung des Museums finden.
Am 12. Januar 2023 wurden alle drei Stadtansichten nach ihrer Restaurierung durch die Fielmann AG dem Stadt- und Regionalmuseum übergeben. Zu dem Pressetermin waren die beiden Repräsentanten der Fielmann AG, Dr. Constanze Köster und Jürgen Ostwald, Herr Gordon Richter, Fielmann-Niederlassungsleiter in Wittenberge, der Bürgermeister der Rolandstadt Perleberg, Axel Schmidt, der Fachbereichsleiter Kultur, Sport und Tourismus, Frank Riedel, sowie der wisscenschaftliche Mitarbeiter T. Foelsch anwesend.
Foto: Stadt Perleberg | Gordon Richter, Fielmann-Niederlassungsleiter in Wittenberge und Bürgermeister Axel Schmidt vor den Exponaten
Vortragsveranstaltung mit Torsten Foelsch im Museum
(10.01.2023)Zum Auftakt der diesjährigen Museumsvortragsreihe referiert Torsten Foelsch, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums, am Montag, dem 16. Januar 2023 um 19:00 Uhr im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg, über die Auswirkungen der preußischen Königskrönung am 18. Januar 1701 auf die Baukunst in Brandenburg-Preußen im 18. Jahrhundert.
Mit der Erlangung der Königswürde in seinem Herzogtum Preußen glückte dem brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. 1701 ein genialer Plan, der seinem territorial zersplitterten Land eine neue staatliche Einheit und Staatsidee durch die Rangerhöhung in Preußen einbrachte. Als König Friedrich I. in Preußen war er bestrebt, diese neue Königswürde vor allem durch die Kunst zu verherrlichen und dies insbesondere mit repräsentativen Bauvorhaben in den Residenzstädten Berlin und Königsberg und ihrem Umfeld zu demonstrieren. Der von Kleve im Westen bis Memel im Osten reichende brandenburgisch-preußische Gesamtstaat war nunmehr unter einer Königskrone vereint. Adel und Kirche animierte der König, diese Rangerhöhung im Konzert der europäischen Mächte durch eine entsprechende Baupolitik zu demonstrieren. Die nachhaltige Kunstpolitik des Monarchen und seine Staatsbauten in den Residenzlandschaften von Königsberg und Berlin gaben die Stilrichtung vor. Im Vortrag werden neben der Königsberger Krönung von 1701 und den großartigen Bauschöpfungen am jungen Königshof auch anschauliche Beispiele aus den Provinzen (Brandenburg, Pommern und Ost- und Westpreußen), die von den dort wirkenden Adelsfamilien nachahmend umgesetzt wurden, vorgestellt. Selbst in der Prignitz finden sich Spuren dieser barocken Bautradition.
Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns über Ihre Anmeldung. Der Eintritt kostet für den Abend 5 €, ermäßigt 3 €. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an.
Foto: Gemälde von Anton von Werner in der Ruhmeshalle des Zeughauses Berlin (Kriegsverlust) | Krönung des Kurfürsten von Brandenburg Friedrich III. zum König in Preußen Friedrich I. am 18. Januar 1701 in der Schloßkirche zu Königsberg.
Vortragsveranstaltung mit Thomas Hauptmann
(05.12.2022)Vortrag „In Perleberg liegt der Hund begraben: Ausgrabung am Großen Markt 10“ mit Thomas Hauptmann
Im Rahmen der Museumsvortragsreihe referiert der Archäologe Thomas Hauptmann am Montag, dem 12. Dezember 2022 um 19:00 Uhr im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg über die laufende Ausgrabung am Großen Markt 10.
Im Innenhof des Gebäudes kamen stadtgeschichtlich bedeutende Funde zutage: Ein mittelalterlicher Schiebeschlüssel, ein Brunnen, Holzbohlen, Abfälle des Schusterhandwerks, Überreste des wohl ältesten Hundes der Region und weitere Objekte geben einen Einblick in die Stadtwerdung Perlebergs Mitte des 13. Jahrhunderts. Ein ungewöhnlicher Sensationsfund ist eine für den nordischen Raum typische Ringkopfnadel. Diese und verzierte Keramikscherben weisen darauf hin, dass der Ort im 9./10. Jahrhundert einen überregionalen Austausch mit Wikingern und Slawen pflegte.
Der Eintritt kostet für den Abend 5 €, ermäßigt 3 €. Wir bitten um Anmeldung unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter .
Kurzvita Thomas Hauptmann M.A.
- geb. 1965 in Hohen Neuendorf
- seit 1980 intensive Beschäftigung mit archäologischen Themen
- Tätigkeiten in Museen und Forschungseinrichtungen der DDR
- 1989-1995 Studium der Ur- und Frühgeschichte, Klassischen Archäologie und Mittelalterlichen Geschichte in Berlin
- 1995 Gründung des Büros für archäologische Baugrunduntersuchungen (seit 2007 BAB Hauptmann+Bach GmbH)
- Wissenschaftliche Arbeit schwerpunktmäßig zur Bronzezeit und Römischen Kaiserzeit Ostmitteleuropas und zum Hoch- und Spätmittelalter Brandenburg
Foto: Thomas Hauptmann, BAB Hauptmann+Bach GmbH | Hunde-Fund bei den Ausgrabungen am Großen Markt 10
Vortrag im Stadt- und Regionalmuseum mit dem Archäologen Thomas Hauptmann: Der schiefe Turm von Perleberg. Ausgrabung im Nikolaiviertel.
(21.09.2022)Im Rahmen der Museumsvortragsreihe referiert der Archäologe Thomas Hauptmann am Montag, dem 26. September 2022 um 19:00 Uhr im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg über die Ergebnisse der 2020 und 2021 am St. Nikolaikirchplatz in Perleberg durchgeführten umfangreichen Grabungsmaß-nahmen.
Schon die Baustellenführungen, die 2021 und auch in diesem Jahr angeboten wurden, waren vielversprechend, was die neuen Erkenntnisse zur stadtgeschichtlichen und archäologischen Einordnung anbelangt. Das St. Nikolaikirch-Viertel ist neben dem St. Jakobikirch-Viertel der zweite Perleberger Siedlungskern mit eigener Pfarrkirche, der auch im 13. Jahrhundert entstanden ist. Als 1632 durch Blitzschlag der erst wenige Jahre zuvor erneuerte Turm der Nikolaikirche ausbrannte, begann der Niedergang dieser zweiten großen Stadtkirche, die im Verlaufe des späten 17. Jahrhunderts zur Ruine verfiel und schließlich um 1770 gänzlich der Spitzhacke und einer Neubebauung des Kirchplatzes geopfert wurde. In den ersten Jahrhunderten nach 1200 waren die Kirchhöfe beider Stadtkirchen zugleich Begräbnisplätze für die Mitglieder der St. Nikolaikirchgemeinde. Und vielfach fanden sich bei den Bauarbeiten 2020/2021 Spuren früher Bestattungen und natürlich auch Artefakte der mittelalterlichen Besiedlung dieses Stadtquartiers und vor allem auch wichtige Spuren zur Baugeschichte der St. Nikolaikirche. Einige Stein- und Ziegelfunde wanderten 2021 in das Perleberger Museum.
Kommen Sie gerne vorbei, wir freuen uns über Ihre Anmeldung. Der Eintritt kostet für den Abend 5 €, ermäßigt 3 €. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an. Wenn die Witterung es zulässt, werden wir den Museumshof für den Vortragsabend nutzen.
Kurzvita Thomas Hauptmann M.A.
- geb. 1965 in Hohen Neuendorf
- seit 1980 intensive Beschäftigung mit archäologischen Themen
- Tätigkeiten in Museen und Forschungseinrichtungen der DDR
- 1989-1995 Studium der Ur- und Frühgeschichte, Klassischen Archäologie und Mittelalterlichen Geschichte in Berlin
- 1995 Gründung des Büros für archäologische Baugrunduntersuchungen (seit 2007 BAB Hauptmann+Bach GmbH)
- Wissenschaftliche Arbeit schwerpunktmäßig zur Bronzezeit und Römischen Kaiserzeit Ostmitteleuropas und zum Hoch- und Spätmittelalter Brandenburg
Foto: BAB Hauptmann + Bach GmbH | Portrait von Thomas Hauptmann
Stadt- und Regionalmuseum bleibt am 3. Advent, Sonntag 12. Dezember 2021, geschlossen
(10.12.2021)Leider müssen wir unser Stadt- und Regionalmuseum, Mönchort 7-11, am kommenden Sonntag aus betrieblichen Gründen schließen. Wir bedauern das sehr und bitten um Verständnis.
Es besteht aber die Möglichkeit das Museum und die aktuelle Sonderausstellung „Kriegsende in der Prignitz. Das Jahr 1945 in Perleberg und Wittenberge“ am morgigen Sonnabend, 11. Dezember 2021, in der Zeit von 12.00 bis 13.00 Uhr zu besuchen. Im Anschluss bietet der Kurator der Sonderausstellung, der Historiker Lennart Gütschow, eine außergewöhnliche Stadtführung zu den Schauplätzen des Kriegsendes 1945 in Perleberg (Treffpunkt 13.30 Uhr vor dem Museum). Es gelten die 2G- sowie die aktuellen Hygiene- und Abstandsregeln.
Foto: Stadt Perleberg | Blick auf das Stadt- und Regionalmuseum im Winter
Gedenkveranstaltung zur „Reichspogromnacht 1938“
(04.11.2021)Verneigung vor den jüdischen Opfern nationalsozialistischer Gewalt- und Terror-Herrschaft
Seit 1992 erinnern in 24 Ländern der Welt über 75.000 Stolpersteine des Künstlers Gunter Demning an die ca. 6 Millionen jüdischen Opfer der Willkür- und Unrechtsherrschaft des Nationalsozialismus. Sie erinnern an die ermordeten Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen und Deserteure. Die Stolpersteine sind in ihrer Form das weltweit größte dezentrale Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus.
Die Stadtverordneten der Rolandstadt Perleberg regten im Jahre 2009 an, an den Wohnhäusern der von der Judenverfolgung betroffenen Perleberger Bürger Stolpersteine zu setzen, um damit sichtbare Zeichen zu setzen und an die abscheulichen Verbrechen des NS-Regimes vor Ort, in der entlegenen Provinz zu erinnern und beständig zu mahnen: NIE WIEDER! Seither begeht die Rolandstadt Perleberg im Zusammenwirken mit anderen Akteuren, Schülern des hiesigen Gottfried-Arnold-Gymnasiums, der ev. Kirchengemeinde Perleberg und Bürgern der Stadt jährlich am 9. November eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des nationalsozialistischen Terrors vom 9. November 1938.
Die Gedenkveranstaltung, die in diesem Jahr zugleich auch als ein Tagungsordnungspunkt des Kulturausschusses der Stadtverordnetenversammlung stattfindet, beginnt am Dienstag, den 9. November 2021 um 18 Uhr vor dem Haus An der Mauer 7, wo 1938 der Kleinwarenhändler Adolf Lewandowski lebte. Weiter führt die Veranstaltung dann zu weiteren drei Häusern Am Hohen Ende, in der Parchimer Straße und zum Großen Markt, wo Stolpersteine vor den Wohnungen der hier 1938 lebenden jüdischen Mitbürger existieren.
Schüler des Gottfried-Arnold-Gymnasiums und Mitarbeiter der Stadtverwaltung werden an den vier Erinnerungsorten Texte vortragen und der ev. Pfarrer Valentin Kwaschik wird die Gedenkstunde musikalisch begleiten.
Die Juden in ganz Deutschland erlebten am 9. November 1938 die „Hölle auf Erden“, indem ein aufgestachelter und entmenschlichter Mob Synagogen überfiel und in Brand setzte, jüdische Geschäfte und Wohnungen plünderte und demolierte und Juden demütigte, misshandelte und in vielen Fällen deportierte. Der 9. November 1938 steht für den Beginn einer der größten Menschenverbrechen des 20. Jahrhunderts. Die Folge der Reichspogromnacht war Massendeportation und Massenvernichtung in Konzentrationslagern, das dunkelste und beschämendste Kapitel der deutschen Geschichte. Ein Perleberger Zeitzeuge schilderte 2009 seine Eindrücke in einem Satz: „Die Juden wurden abgeholt und waren am nächsten Tag einfach verschwunden“.
Durch das Stolperstein-Projekt sind nun wertvolle stille Erinnerungsorte an diese Opfer entstanden, die somit auch an die Stätten ihres Lebens zurückgebracht wurden und nach Gunter Demnigs Ansinnen nun endlich, „nachdem sie in den KZs zu einer Nummer degradiert wurden, ihre Namen zurück“ erhalten haben, den Lebenden zur ständigen Mahnung.
Foto: Abbildung: Stolperstein mit Blumen und Kerze in Gedenken an Adolf Lewandowski, An der Mauer 7
Märchenmittwoch: Ende der Ausstellung
(07.05.2021)Der Märchenmittwoch endete am 5. Mai mit der Abbildung zu dem Märchen „Brüderchen und Schwesterchen“ aus der Sammlung der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel e.V.
Die Abbildung wurde ebenfalls von dem Künstler Paul Hey (1867-1852) angefertigt und als Dresdener Schulwandbild um 1907 produziert.
Auf Antrag der Brüder Grimm-Gesellschaft wurden die „Kinder- und Hausmärchen“ auf Beschluss der internationalen Unesco-Kommission mit der Urkunde vom 29. Juli 2005 in das „Weltdokumentenerbe“ (Memory of the World · Mémoire Documentaire du Monde) eingetragen. Die Grimmsche Märchensammlung ist dabei wie ein Fokus, der eine durch mehrere Kulturen geprägte Märchentradition einfängt, in neuer Form zusammenfasst und bündelt – und dann so zurückstrahlt, dass eine neue Tradition daraus erwächst und, gebunden an das Werk, weltweite Wirkung entfaltet. Die internationale Verbreitung der Grimmschen Märchen ist ein Ausweis ihres exemplarischen Charakters, der – in der deutschen Romantik verwurzelt – die Poesie der menschlichen Vorstellungswelt in universell gültiger Form ergriffen und niedergelegt hat.
Wir hoffen, dass Ihnen das Raten gefallen hat und bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern!
Die Sonderausstellung wird mit freundlicher Unterstützung des Prignitz Sommers und der Sparkasse Prignitz gefördert. Informationen zu der kommenden Sonderausstellung „Stadt hat Recht“ und digitale Angebote zur Märchenausstellung finden Sie unter www.stadtmuseum-perleberg.de.
Foto: Stadt Perleberg | Abbildung des letzten Rätsels aus der Sammlung der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel e.V.
Märchenmittwoch: Welches Märchen ist hier zu sehen?
(05.05.2021)In unserem letzten Mittwochsrätsel vom 28. April zeigten wir eine Illustration von dem Märchen „Dornröschen“ aus der Sammlung der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel e.V.
Die Abbildung wurde von dem Künstler Paul Hey (1867-1852) angefertigt und als Dresdener Schulwandbild 1912 produziert.
Die „Schlafende Schöne“ findet sich bereits in dem französischen Prosaroman „Perceforest“ aus dem 14. Jahrhundert. In „La Belle au Bois Dormant“ führt Charles Perrault das Motiv der Verwünschung durch eine Fee und die Aufhebung des Zaubers nach einhundert Jahren ein. Bei den Gebrüdern Grimm wird das von einer Dornhecke umgebene Dornröschen durch den Kuss des Prinzen erweckt.
Mit dieser Illustration endet das Gewinnspiel. Welches Märchen ist zu sehen? Jeden Mittwoch vom 14. April bis zum 5. Mai veröffentlicht das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg eine Märchenillustration aus der aktuellen Sonderausstellung „Wo das Wünschen noch geholfen hat… Die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm“ (9.03. bis 9.05.2021) der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel e.V.
Das gesuchte Märchen kann als Lösungswort per E-Mail an oder per Post an das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg, Mönchort 7-11, 19348 Perleberg gesendet werden. Unter allen Einsendungen werden wöchentlich Familienkarten verlost.
Die Sonderausstellung wird mit freundlicher Unterstützung des Prignitz Sommers und der Sparkasse Prignitz gefördert. Digitale Angebote zur Ausstellung finden Sie unter www.stadtmuseum-perleberg.de.
Foto: Stadt Perleberg | Illustration aus der Sammlung der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel e.V. - Welches Märchen ist zu sehen?
Märchenmittwoch: Welches Märchen ist hier zu sehen?
(28.04.2021)In unserem letzten Mittwochsrätsel vom 21. April zeigten wir eine Illustration von dem Märchen „Aschenputtel“.
Hierbei handelt es sich um eine Ansichtskarte aus der Sammlung der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel e.V. mit dem „Aschenbrödel“, welche nach einem Original von Anne Erler-Reichold um 1950 angefertigt wurde.
Einzelne Erzählmotive des Märchens von der zu niedrigsten Arbeiten gezwungenen Stieftochter lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen. Aus dem neunten Jahrhundert stammt eine chinesische Fassung. Eine deutsche Version aus dem 15. Jahrhundert ist unter dem Titel „Eschengrüdel“ bekannt. Für die europäische Märchentradition sind vor allem Giambattista Basiles „La Gatta Cenerentola“ (1634) und Charles Perraults „Cendrillon ou La Petite Pantouffle de Verre“ (1697) bedeutend. Die Brüder Grimm kombinierten für die ersten „Kinder- und Hausmärchen“ von 1812 Elemente der Perraultschen Fassung mit mündlichen Erzählungen.
Welches Märchen wird auf der heutigen Illustration gezeigt? Jeden Mittwoch vom 14. April bis zum 5. Mai veröffentlicht das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg eine Märchenillustration aus der aktuellen Sonderausstellung „Wo das Wünschen noch geholfen hat… Die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm“ (9.03. bis 9.05.2021) der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel e.V.
Das gesuchte Märchen kann als Lösungswort per E-Mail an oder per Post an das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg, Mönchort 7-11, 19348 Perleberg gesendet werden. Unter allen Einsendungen werden wöchentlich Familienkarten verlost.
Die Sonderausstellung wird mit freundlicher Unterstützung des Prignitz Sommers und der Sparkasse Prignitz gefördert. Digitale Angebote zur Ausstellung finden Sie unter www.stadtmuseum-perleberg.de.
Foto: Stadt Perleberg | Illustration aus der Sammlung der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel e.V. - Welches Märchen ist zu sehen?
Märchenmittwoch: Welches Märchen ist hier zu sehen?
(21.04.2021)In unserem letzten Mittwochsrätsel vom 14. April zeigten wir eine Abbildung zu dem Märchen „Schneewittchen“ aus der Sammlung der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel e.V.
Sie stammt aus dem Buch „Sneewitchen. Kinder- und Hausmärchen, gesammelt durch die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm.“, welches mit vier Bildern in Farbendruck nach Zeichnungen von Rudolf Geißler (1834-1906) im Jahr 1890 in Berlin gedruckt wurde.
Im ersten Band der „Volksmärchen der Deutschen“ des Weimarer Schriftstellers Johann Karl August Musäus (1735-1781) handelt das „Sneewittchen“-Märchen von der vom Hass ihrer Stiefmutter Richilde („die Reiche“) verfolgten Blanca („die Weiße und Reine“). Der Begriff „Schneewittchen“ hat zuerst der Weinheimer Schriftsteller Albert Ludwig Grimm (1786-1872) mit seinem 1808 erschienenen gleichnamigen Dramolet in der Literatur eingeführt. Die ersten Niederschriften des „Sneewittchen“-Märchens der Brüder Grimm erfuhren in den gedruckten Ausgaben von 1812-1857 zahlreiche inhaltliche und stilistische Veränderungen. Vor allem der poetische Vergleich „so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarz wie Ebenholz“ geht wohl auf Wilhelm Grimm zurück.
Und welches Märchen ist auf der heutigen Abbildung zu sehen? Jeden Mittwoch vom 14. April bis zum 5. Mai veröffentlicht das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg eine Märchenillustration aus der aktuellen Sonderausstellung „Wo das Wünschen noch geholfen hat… Die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm“ (9.03. bis 9.05.2021) der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel e.V.
Das gesuchte Märchen kann als Lösungswort per E-Mail an oder per Post an das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg, Mönchort 7-11, 19348 Perleberg gesendet werden. Unter allen Einsendungen werden wöchentlich Familienkarten verlost.
Die Sonderausstellung wird mit freundlicher Unterstützung des Prignitz Sommers und der Sparkasse Prignitz gefördert. Digitale Angebote zur Ausstellung finden Sie unter www.stadtmuseum-perleberg.de.
Foto: Stadt Perleberg | Illustration aus der Sammlung der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel e.V. - Welches Märchen ist zu sehen?
Märchenmittwoch: Welches Märchen ist hier zu sehen?
(14.04.2021)Die Abbildung von 1890 zeigt zwei weibliche Personen aus einer Märchenszene der „Kinder- und Hausmärchen“ der Gebrüder Grimm. Um welches Märchen handelt es sich?
Die in Kassel seit etwa 1806 nach verschiedensten Quellen zusammengetragenen und 1812 und 1815 zweibändig in Berlin erstmals erschienenen „Kinder- und Hausmärchen“ umfassen in der Ausgabe letzter Hand 210 Texte (zweihundert Märchen und zehn Kinderlegenden). Zu den Lebzeiten der Brüder Grimm erschienen bis 1857 insgesamt zehn sogenannte „Große Ausgaben“ in zwei Bänden (mit noch einem zusätzlichen dritten Band mit wissenschaftlichen Kommentaren zu den Märchen 1822 und 1856) und von 1825 bis 1858 zehn sogenannte „Kleine Ausgaben“ in einem Band mit sieben Illustrationen von Ludwig Emil Grimm, später von Ludwig Pietsch.
Jeden Mittwoch vom 14. April bis zum 5. Mai veröffentlicht das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg eine Märchenillustration aus der aktuellen Sonderausstellung „Wo das Wünschen noch geholfen hat… Die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm“ (9.03. bis 9.05.2021) der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel e.V.
Das gesuchte Märchen kann als Lösungswort per E-Mail an oder per Post an das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg, Mönchort 7-11, 19348 Perleberg gesendet werden. Unter allen Einsendungen werden wöchentlich Familienkarten verlost.
Die Sonderausstellung wird mit freundlicher Unterstützung des Prignitz Sommers und der Sparkasse Prignitz gefördert. Digitale Angebote zur Ausstellung finden Sie unter www.stadtmuseum-perleberg.de.
Foto: Stadt Perleberg | Illustration aus der Sammlung der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel e.V. - Welches Märchen ist zu sehen?
Wöchentliches Gewinnspiel: Märchenmittwoch
(09.04.2021)Märchenmittwoch: Welches Märchen ist hier zu sehen?
Erkennen Sie das Märchen? Jeden Mittwoch vom 14. April bis zum 5. Mai veröffentlicht das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg auf der Museumswebseite, der Webseite der Stadt Perleberg und auf Instagram eine Märchenillustration aus der aktuellen Sonderausstellung „Wo das Wünschen noch geholfen hat… Die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm“ (9.03.-9.05.2021) der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel e.V.
Das gesuchte Märchen kann als Lösungswort per E-Mail an oder per Post an das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg, Mönchort 7-11, 19348 Perleberg gesendet werden. Unter allen Einsendungen werden wöchentlich Familienkarten verlost. Machen Sie mit und schicken Sie uns Ihr Lösungswort!
Die Sonderausstellung wird mit freundlicher Unterstützung des Prignitz Sommers und der Sparkasse Prignitz gefördert. Digitale Angebote zur Ausstellung finden Sie unter www.stadtmuseum-perleberg.de.
Foto: Stadt Perleberg | Eine Szene aus dem Märchen "Der gestiefelte Kater" von Viktor Paul Mohn
Erinnerungen zum 40. Todestages des Perleberger Ehrenbürgers Karl Schabrod (1900-1981)
(25.03.2021)Anlässlich des 40. Todestages von Karl Schabrod (1900-1981) am 31. März 2021 gibt das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg eine Neuauflage der beliebten Erinnerungsblättchen erstmals im modernen Gewand heraus: Die Erinnerungspostkarte.
Sie soll Perlebergerinnen und Perleberger sowie Besucherinnen und Besucher einladen, sich über bekannte Persönlichkeiten der Rolandstadt zu informieren und Erlebnisorte des historischen Altstadtkernes aufzusuchen. Die Karte kann ab 31. März kostenlos im Stadt- und Regionalmuseum, Mönchort 7-11, sowie in der Stadtinformation, Großer Markt 12, mitgenommen und an Freunde und Bekannte als Gruß verschickt werden.
Auf Homepage des Museums (www.stadtmuseum-perleberg.de) und der Stadt Perleberg (www.stadt-perleberg.de) sowie über einen auf der Erinnerungspostkarte befindlichen QR-Code können weitere biografische Informationen entnommen werden. Das Stadt- und Regionalmuseum möchte zukünftig zwei Erinnerungspostkarten im Jahr veröffentlichen.
Für den Druck der Erinnerungspostkarte spendeten Karl-Heinz Kaiser und Peter Krips von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) dem Museum 100 €. Zum Pressetermin stehen Ihnen ebenso der Verwandte Karl Schabrods, Günther Schabrod aus Perleberg, sowie Museumsleiterin Anja Pöpplau für Fragen zur Verfügung.
Karl Schabrod wurde am 19. Oktober 1900 in Perleberg als Sohn des Tischlers Wilhelm Schabrod geboren und besuchte hier die Schule. Er erlernte den Beruf seines Vaters und arbeitete zunächst in der Werft von Blohm & Voß in Hamburg, bevor er 1922 Mitglied der SPD und 1924 der KPD wurde. Für die KPD übernahm er eine journalistische Tätigkeit im Rheinland (Solingen, Düsseldorf, Remscheid) und wurde als kommunistischer Arbeiterführer 1933 für 13 Monate im Düsseldorfer Gefängnis, im Gefängnis Brauweiler und im Konzentrationslager Börgermoor inhaftiert. 1934 kam er zunächst frei, wurde aber im Juli 1934 erneut verhaftet. Aufgrund seiner kommunistischen Betätigung wurde für ihn die Todesstrafe beantragt. Er wurde jedoch zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt, aus dem er erst durch die Amerikaner am 7. April 1945 befreit wurde.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Perleberg, wo er am 26. Mai 1945 seine Frau Klara heiratete, kehrte er im Februar 1946 an den Niederrhein zurück und war in der dortigen KPD führend aktiv. Im Oktober 1946 wurde er in den Landtag von Nordrhein-Westfalen gewählt und gehörte diesem bis 1954, seit Juli 1947 als Fraktionsvorsitzender, an und wirkte an der Entstehung der Landesverfassung mit.
Nach dem KPD-Verbot 1956 war er kurze Zeit als Schreiner und von 1958-1960 als Herausgeber der Zeitschrift „Freie Meinung“ tätig. Während des Landtagswahlkampfes 1958 in Nordrhein-Westfahlen wurde er wegen Verdachts der verdeckten Tätigkeit für die verbotene KPD zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Ein gleiches Schicksal ereilte ihn im Bundestagswahlkampf 1961, wo er als unabhängiger Kandidat antrat und wegen Geheimbündelei zu mehr als zwei Jahren Haft verurteilt wurde und Berufsverbot als Journalist erhielt. Gleichzeitig aberkannte man ihm seinen Status als Verfolgter des Naziregimes. In Perleberg wurde er in dieser Zeit auf dem Höhepunkt des kalten Krieges am 16. Oktober 1961 zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Am 21. Juni 1962 gab es in Perleberg auf dem Großen Markt eine von der SED initiierte Protestkundgebung der Perleberger gegen die erneute Inhaftierung von Karl Schabrod. Erst 1963 kam er wieder frei und musste sich bis 1968 in mehreren Berufungsverfahren gegen eine erneute Haft wehren.
Erst mit dem Straffreiheitsgesetz vom 9. Juli 1968 wurden die anhängenden Streitverfahren eingestellt und Karl Schabrod konnte seither von einer kleinen Rente und einer dürftigen Entschädigung seinen Lebensabend bestreiten und von Düsseldorf aus seine Heimat Perleberg wiederholt medienwirksam besuchen. Noch 1968 war er Mitbegründer der DKP und Mitglied in deren Zentraler Revisionskommission. Bis zu seinem Tod war er der Mitbegründer und Vorsitzender der VVN in Nordrhein-Westfalen.
Das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg verfügt über vier Sammelmappen mit Dokumenten und Urkunden zum politischen Leben von Karl Schabrod, u. a. Lebensläufe, Porträt-Fotos, zeitgenössische Zeitungen und Zeitschriften, Zeitungsausschnitte vor allem zu den Prozessen gegen Schabrod, Briefe, Flugblätter, Traueranzeigen, Manuskripte, Ansprachen, Broschüren und Widmungsschriften. Mit einer Auswahl aus diesem Material wurde die bestehende Dokumentation in der Dauerausstellung ergänzt. Gezeigt werden hier derzeit neben einer Porträtfotografie die Ehrenbürger-Urkunde vom 16. Oktober 1961, seine Mitgliedskarte der KPD vom 23. August 1945 und seine Zuchthausjacke aus der Zeit nach 1934.
Foto: Foto: Willi Honigs, Düsseldorf | Abbildung zeigt Karl Schabrod
Erinnerung an den Ehrenbürger Otto Mertens (geb. 1813)
(20.03.2021)Verleihung der Ehrenbürgerwürde am 20. März 1858
Der mutmaßlich erste Ehrenbürger Perlebergs war der Kaufmann Karl Otto Ferdinand Mertens, der einer Perleberger Unternehmerfamilie entstammte, hier 1813 geboren wurde und seit dem 1. Mai 1849 Mitglied der Perleberger Stadtverordnetenversammlung war. Otto Mertens stammte aus einer alten Perleberger Familie. Sein Vater war Carl Wilhelm Mertens († 1835), der seit 1809 mit Johanne Wilhelmine geb. Gräfe († 1833), Tochter des Wittstocker Pfarrers, verheiratet war. Zu seinen Paten gehörten u. a. eben jener Pfarrer Benjamin Gräfe aus Wittstock, der Superintendent Büttner, Pfarrer Winkler, der Justizkommissar Schrötter und der Ratsherr und Apotheker Schultze.
Das von Kriegsverlusten weitgehend verschont gebliebene bedeutende Stadtarchiv von Perleberg birgt viele herausragende Schätze zur Stadtgeschichte, so u. a. auch eine Akte mit dem Titel „Acta des Magistrats zu Perleberg betreffend Bürger-Jubiläen- und Ehrenbürger-Sachen sowie überhaupt Jubiläum-Angelegenheiten und Feierlichkeiten“, die 1849 bis 1878 geführt wurde (Folgebände liegen vor). Darin findet sich auch der Verwaltungsvorgang, der die erste nach der 1808 für Preußen erlassenen Städteordnung erteilte Ehrenbürgerschaft der Stadt behandelt. Später (1887 und 1961) folgten zwei weitere: Gottlieb Graf von Haeseler und Karl Schabrod.
Am 20. März jährt sich zum 163. Mal der Tag, an dem Perleberg seinem ersten Ehrenbürger die Ehrenbürgerrechte verlieh: Kaufmann Otto Mertens. Nachdem Otto Mertens im Juni 1857 nach Hamburg übergesiedelt war, diskutierte der Perleberger Magistrat im Februar 1858 darüber, im die Ehrenbürgerwürde in Anerkennung seiner Verdienste um die Stadt zu erteilen. In den erhaltenen Protokollen darüber heißt es, dass er seit „dem 1. Mai 1849 ununterbrochen Mitglied der Stadtverordneten-Versammlung gewesen und hat seine Stellung in derselben ehrenvoll behauptet und ausgefüllt. Von seinen Eltern hat er nicht nur größere irdische Glücksgüter sondern auch ein fühlendes Herz für Arme und Bedrängte ererbt und es war ihm deshalb möglich und angenehm im Sinne seines achtbaren Vaters viel zur Linderung der Armuth zu thun.“ Er richtete 1835 eine Suppenspende für arme Kranke ein und speiste damit fortan täglich 12 bis 15 Bedürftige, was im Jahr 200 Reichstaler erforderte. Nach seinem Weggang aus Perleberg 1857 hatte er diese Kosten aus Hamburg vierteljährlich an die Stadt Perleberg überwiesen, so dass die „armen Kranken durch seinen Abgang von hier nicht benachteiligt werden.“ Er verfügte 1858 auch, diesen Betrag von 200 Reichstaler den Armen dauerhaft als Legat zu überweisen. „Außerdem hat er nicht nur regelmäßig an bestimmten Tagen der Woche 10 bis 12 alte schwache Witwen in seiner Wohnung gespeist, sondern täglich und in reichem Maße Unterstützungen an Geld, Kleidung und Naturalien der verschiedensten Art an Bedürftige vertheilt. Wo wahre Noth vorhanden war, konnte man seiner Hilfe versichert sein; nicht wenige Familien sind durch ihn aus der drückendsten Lage gerissen, viele Thränen durch ihn getrocknet, viele Leiden gelindert worden, und oft hat er gradezu größerem Unglück vorgebeugt. So hat er seinen echt christlichen Wohlthätigkeitssinn nach allen Seiten hin geäußert und dürfte die von ihm hierzu verwandte Summe auf jährlich 300 Reichstaler bis 400 Reichstaler nicht zu hoch angeschlagen sein.“
In Anerkennung dieser mildtätigen Leistungen beschlossen die Perleberger Stadtväter auf ihrer Sitzung am 20. März 1858, dem Kaufmann Otto Mertens gemäß des § 6 der Städteordnung vom 30. Mai 1853 das Ehrenbürgerrecht zu erteilen. In dem damals ausgestellten Ehrenbürger-Brief, der sich in Perleberg als Abschrift in den Magistratssitzungsprotokollen des Stadtarchivs erhalten hat, ist die Begründung für diese Verleihung gerade heute besonders lesens- und beachtenswert, denn es heißt da, dass ihm die Ehrenbürgerrechte „in Anerkennung der vielfachen Verdienste, welche derselbe als Mensch, Bürger und Stadtverordneter bei ehrenhaftem Character um die die hiesige Stadt und namentlich um deren Institute und milde Stiftungen sich erworben hat“, verliehen wurden. Ein überaus sympathischer Grund! Mit der künstlerischen Herstellung des Ehrenbürgerbriefes wurde der in Berlin ansässige Kanzleisekretär, Kalligraph und Zeichner Krüger beauftragt. Ob sich das Original dieses Ehrenbürgerbriefes bei den Nachkommen oder Erben erhalten hat, ist nicht bekannt.
Foto: Stadt Perleberg | Abbildung aus dem Pfarrarchiv der evangelischen Kirchgemeinde St. Jacobi: Taufregister Eintrag Karl Otto Ferdinand Mertens von 1813.
Geburtstag eines Perleberger Ehrenbürgers
(19.01.2021)Gottlieb Graf von Haeseler wurde vor 185 Jahren geboren.
Einer der drei Ehrenbürger der Stadt Perleberg ist der am 19. Januar 1836 in Potsdam geborene Gottlieb Graf von Haeseler (1836-1915). Er entstammte einer briefadeligen Magdeburger Familie. Gottlieb von Haeseler besuchte die Ritterakademie in Brandenburg a. d. Havel, das Pädagogium der Francke‘schen Stiftungen in Halle und schließlich das Berliner Kadettencorps. 1853 trat er als Leutnant des Zieten-Husaren-Regiments in den preußischen Militärdienst ein. Im Stab des Prinzen Friedrich Carl Nikolaus von Preußen nahm er an den Feldzügen 1864 in Dänemark, 1866 in Böhmen und 1870/71 in Frankreich teil. Nach dem Friedensschluss mit Frankreich 1871 kommandierte er zwischen 1873 und 1879 das in Perleberg stationierte 2. Brandenburgische Ulanen-Regiment Nr. 11 und gewann bei den Perlebergern und Prignitzern größte Popularität.
Später stieg Graf Haeseler zum Oberquartiermeister im preußischen Generalstab und zum kommandierenden General auf. Er war Träger hoher Orden, u. a. des Schwarzen Adler-Ordens und des Ordens pour le mérite. Nach 50-jährigem Dienst schied er im Frühjahr 1903 als Generaloberst aus dem aktiven Dienst aus, zog sich auf sein Gut Harnecop bei Wriezen zurück und wurde 1905 zum Generalfeldmarschall ernannt. Als politisch aktiver Abgeordneter des Preußischen Herrenhauses engagierte er sich hier besonders für die Förderung der Berufsschulen und die Pfadfinderbewegung. Als Mitglied dieser ersten Kammer nahm er öffentlich Kritik an dem gegen Polen gerichteten Sprachengesetz.
Anlässlich seines 50-jährigen Militärjubiläums 1903 übereigneten der Magistrat und die Stadtverordneten Perlebergs ihrem 1886 ernannten Ehrenbürger eine repräsentative, in Leder gebundene und mit dem Stadtwappen versehene, aufwändig kalligraphierte Glückwunsch-Urkunde, die sich bis heute im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg bewahrt hat. Eine Straße in Perleberg führte außerdem lange Zeit seinen Namen und wurde zu DDR-Zeiten in „Karl-Liebknecht-Straße“ umbenannt.
Die 1997 geschlossene Garnison Perleberg, der Graf Haeseler angehörte, ist weiterhin ein wichtiges Thema in der stadtgeschichtlichen Ausstellung des Stadt- und Regionalmuseums. Die gelben Reiter der 11. Ulanen (1860-1890) und später die Mannschaften und Offiziere des 1899 hier errichteten Feldartillerie-Regiments Nr. 39 prägten über mehr als ein halbes Jahrhundert die Atmosphäre der Stadt. Ihre markanten Garnisonsgebäude vom Anfang des 20. Jahrhunderts beherrschen bis heute die Silhouette unserer Rolandstadt.
Foto: Oscar Tellgmann | Porträtfotografie Graf von Haeseler aus der Sammlung des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg
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